Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Leserbriefe
Impfstatus ist Privatsache
Zum Leitartikel „Eine Coronaimpfpflicht ist möglich, aber nicht nötig“von Bern hard Junginger vom 25. November: Eine moralische Verpflichtung, sich impfen zu lassen, haben alle, welche die aktuell strengen Maßnahmen befürworten und somit von der Gesellschaft verlangen, sie zu schützen. Mit einer Impfung schützen sie sich selber (angeblicher Schutz 90 %) und es ist nicht mehr notwendig, dies von den anderen zu verlangen. Auch Einschränkungen für die Nichtgeimpften sind faktisch ein Impfzwang.
Mein Gesundheitszustand inklusive eines Nachweises über meinen Impfstatus geht niemanden etwas an und kann nicht Voraussetzung für den Zutritt in eine Bücherei, Kindergarten, Schule, Konzert oder Lebensmittelhandel sein.
Richard und Rebecca Sailer, Babenhausen
Erst mal abwarten
Ebenfalls dazu:
Ihr Kommentator hat den wesentlichsten Aspekt zur Corona-impfung unerwähnt gelassen. Verhindert der Impfstoff eine Erkrankung oder kann der Geimpfte danach Corona nicht mehr weiterverbreiten. Wenn nur eine Erkrankung verhindert wird, dann können Geimpfte evtl. noch stärker das Virus verbreiten als ungeimpfte, denn sie merken die Infektion nicht und verbreiten diese unbewusst weiter.
Dann ist die „Bevorzugung“der Geimpften, wie sie der Kommentator voraussieht, schnell erledigt. Bis man das weiß, wird es wohl noch dauern. Also heißt es erst mal abwarten, bevor man sich Gedanken macht, welche Vorteile Geimpfte im öffentlichen Leben haben werden.
Klaus Ruoff,
Augsburg
Gefahr dubioser Knallkörper
Zu „Mehrheit für ein Böllerverbot“(Seite 1) vom 24. November: Entscheidungsträger, die ein Böllerverbot aufgrund der Unfallzahlen in Kliniken fordern, sollten überlegen, ob dieser „Schuss nicht nach hinten“losgeht. Es würden vermehrt Feuerwerkskörper im Internet gekauft (Stichwort Polenböller), die aus vielen Gründen zweifelhaft sind: Manche Anbieter versenden ungeprüft Feuerwerkskörper höherer Klassen, die in Deutschland nur mit Fachkundeschein erworben werden dürfen.
Diese Kracher verfügen über sog. Blitzknallsätze, die wegen Unfallgefahr für Laien in Deutschland verboten sind, des Weiteren fehlt in der Regel die Prüfnummer der BAM. Der Versand dieser Artikel erfolgt „aus Diskretionsgründen“in einem unauffälligen Paket, d. h. ohne Gefahrstoffkennzeichnung.
Meines Erachtens ist durch vermehrten Einsatz dubioser Knallkörper die Unfallgefahr ungleich höher als durch Abbrennen geprüfter deutscher Ware.
Günther Herrmann, Augsburg
Ermordet in Bergenbelsen
Zu „Wie Coronademonstranten Nazi Opfer verhöhnen“(Politik) vom 25. November:
Eine Anmerkung zum Bericht: Anne Frank starb (oder sollte man nicht besser schreiben: wurde ermordet) nicht im KZ Auschwitz, sondern im Februar 1945 in Bergen-belsen.
Manfred Witte,
Dillingen
Sie verhöhnen uns alle
Ebenfalls dazu:
Ja, diese Leute wissen ganz genau, was sie tun! Sie verhöhnen nicht nur die unzähligen Opfer des Naziregimes, sie verhöhnen uns alle, weil wir anderer Meinung sind. Wahrscheinlich haben die Eltern des elfjährigen Mädchens „vergessen“, ihr Kind aufzuklären.
Anne Frank starb mit ihrer Schwester Margot Anfang 1945 (übrigens nicht in Auschwitz, sondern in Bergen- Belsen). Ihr Leben wurde in den letzten Jahren begleitet von permanenter Angst, mit ihrer Familie von der Gestapo entdeckt zu werden. Genauso wie in den Autobiografien von Stella Müller- Madej („Das Mädchen von der Schindler- Liste“), Marietta Moskin („Um ein Haar“) oder Ruth Klüger („Weiter leben“) nachzulesen ist. Auch hier kann der Leser erfahren, was ein Kind durchleben musste und das oft viele Jahre.
Ich finde es deswegen mehr als menschverachtend, wenn man sich mit den verfolgten Kindern vergleicht. Mein Vorwurf gilt jedoch nicht dem elfjährigen Kind, sondern den Eltern und allen, die dem Auftritt dieses Kindes in Karlsruhe Beifall spendeten.
Milan Alesik, Rain
Der Biber und die Auwälder
Zu „Lichtblick für den deutschen Wald“(Politik) vom 24. November:
Dem Bericht kann man durchweg zustimmen, jedoch darf ein gewichtiger Punkt ergänzt werden. In Deutschland gibt es durchaus noch ökologisch hochwertige Wälder, nämlich unsere Auwälder, die schon immer unser Klima sehr positiv beeinflussen.
Leider wurden die Auwälder durch eine kurzsichtige Umweltpolitik dem Biber preisgegeben, der inzwischen dort rigoros die gesündesten Bäume niedermacht. Es ist zu hoffen, dass die Politik irgendwann zu der Erkenntnis kommt, dass der Schutz unseres Klimas wichtiger ist als der Schutz eines Tieres, das keinerlei natürliche Feinde hat und sich deshalb ungehindert ausbreitet.
Josef Bertele, Weißenhorn
Betrifft: BSE
Zu „Als der Rinderwahnsinn um sich griff“(Bayern) vom 24. November:
Da ist bis heute kein einziger Mensch in Deutschland an BSE gestorben und die Rinderkrankheit ist mittlerweile ausgerottet, trotzdem widmen Sie dem Thema einen so großen und in meinen Augen reißerischen Artikel. Die Landwirte und Rinderhalter wurden damals auf das Härteste und Unverschämteste von der Öffentlichkeit, den Medien und der Politik angegriffen und verurteilt, obwohl sie selber überhaupt nicht für das Auftreten dieser Krankheit verantwortlich waren. Sie waren ein Opfer der Futtermittelindustrie, weil BSE durch mit Tiermehl verunreinigtes Kraftfutter und Milchaustauscher ausgelöst wurde. Woher hätte der Landwirt dies wissen sollen? Keine Behörde hat damals Futtermittel darauf untersucht.
Im Übrigen ist BSE keine Seuche, weil sie nicht horizontal von Rind zu Rind übertragen werden kann. Hat sich schon einmal irgendjemand bei den Bauern für die ungerechtfertigten Verunglimpfungen und Beschuldigungen damals entschuldigt?
Helmut Mader,
Altusried
Wann geht Innenminister Herrmann endlich gegen die andauernden katastrophalen Missstände bei der Münchner Polizei vor? Wenn nicht, erweckt dies den Eindruck der Vertuschung und Spezlwirtschaft wie zu Zeiten von Strauß.
Hans Kick, Wertingen, zu „Exchef der Wiesnwache wird versetzt“
(Bayern) vom 23. November