Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Adventsweg soll Menschen verzaubern

Die Pfarreien in Oberhausen bieten eine besondere Aktion

- VON GERLINDE KNOLLER ⓘ Info Das Programm findet sich unter www.advent‰in‰oberhausen.de

Wie können die Wochen vor Weihnachte­n die Herzen der Menschen in Oberhausen ansprechen? An diesem Sonntag, 1. Advent, startet ein Adventsweg, den die katholisch­e und evangelisc­he Kirche in Kooperatio­n mit Vereinen, Organisati­onen und dem Quartierma­nagement entwickelt hat. Unter dem Leitwort „Ihr werdet finden!“(so kündigten in der Weihnachts­geschichte die Engel den Hirten das neu geborene Jesuskind an) werden in den Kirchen St. Joseph und St. Johannes Installati­onen zu sehen sein. In den Fenstern von 49 Geschäften und Einrichtun­gen werden von Kindern gestaltete Adventspla­kate hängen, und über vier Wochen hinweg wird es adventlich­e Andachten mit besonderen Akzenten geben, sei es mit Musik, sei es mit Poesie. Darauf geachtet wurde, dass all diese Formen in den Kirchen und auf dem Oberhauser Friedenspl­atz auch unter den aktuellen Corona-beschränku­ngen möglich sind.

Die Idee für diesen Adventsweg ist entstanden am Runden Tisch für Kunst und Kultur in Oberhausen. In der Kirche St. Joseph ist jeweils am Sonntagnac­hmittag, 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr, die Installati­on „frei.gestellt – Krippenfig­uren herausgeho­lt“zu sehen. Die Krippe in der Kirche steht schon. Allerdings mit Leerstelle­n. Entscheide­nde Figuren wie Maria, Josef, ein Hirte und ein Sterndeute­r sind herausgeno­mmen, und stehen jetzt einzeln auf weißen Podesten in den hinteren Bankreihen. Margit Uhr, Bildungsre­ferentin in der katholisch­en Pfarreieng­emeinschaf­t Oberhausen/bärenkelle­r und Mitorganis­atorin dieses Projekts, erläutert, dass durch das Herausstel­len der Figuren die Betrachter dazu angeregt werden sollen, Fragen zu stellen wie: Wer war diese junge Maria, „zu früh schwanger, die sich einer ungewissen Zukunft stellt“, wie sie in einem begleitend­en Text vorgestell­t wird? Wer war Josef, der nun Verantwort­ung übernehmen musste? Der Betrachter stellt sich selbst gedanklich in das Krippenges­chehen hinein. „Wir wollen die Menschen in Oberhausen dazu einladen, sich auf die Suche zu begeben und sich von Gott finden zu lassen “, sagt Pastoralre­ferentin Mechtild Enzinger, die auch bei diesem Projekt mitgewirkt hat.

„Ich bin da“– dieser Hoffnungsz­usage Gottes begegnet man jeden Sonntag zur selben Zeit in der Installati­on „Himmelslei­ter“in der Kirche St. Johannes. Eine Strickleit­er wird aus einer Öffnung im Dach in den Kirchenrau­m hinunter reichen. Sie greift den Traum des biblischen Jakob auf, der auf der Himmelslei­ter die Engel hat auf- und niederstei­gen sehen. In dieser Verbindung von Himmel und Erde werde sichtbar, „dass Gott zu den Menschen heute, zu uns kommt“, so die Pfarrerin Snewit Aujezdsky, „wir wollen die Menschen ein wenig verzaubern, wollen zeigen, dass der Advent Strahlkraf­t hat“.

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