Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Kriminalfälle zwischen Iller und Lech
Das Buch „Räuber, Schurken und Halunken“ist jetzt im Augsburger Allgemeine Shop erhältlich
Von Mord und Totschlag liest man im Lokalteil der Heimatzeitung selten. Zum Glück, möchte man sagen, schließlich gilt Bayern und speziell Bayerisch-schwaben zu den friedlichsten Regionen der Republik. Mitunter aber ging es auch bei uns zu, wie im Wilden Westen: Plündernde Räuberbanden, skrupellose Gewaltverbrecher und gewiefte Trickbetrüger trieben zwischen Lech und Iller ihr Unwesen – und versetzten die Bürger in Angst und Schrecken. Mit der gebührenden Distanz einiger Jahrzehnte wird aus den echten Kriminalfällen spannender Lesestoff. So sorgt das neue Buch „Räuber, Schurken und Halunken“, das kürzlich im Verlag Hans Högel erschienen ist, mit mehr als 60 historischen Anekdoten aus der Geschichte unserer Heimat für Kurzweil und wohlige Gänsehaut gleichermaßen. Die Bandbreite reicht dabei vom Lausbubenstreich bis zum Kapitalverbrechen.
In monatelanger Recherchearbeit ging Autor Maximilian Czysz mit dem Mindelheimer Verleger in staubigen Archiven auf Spurensuche, sichtete Unmengen betagter Lokalzeitungen aus der damaligen Zeit und brachte eine Auswahl der spektakulärsten Straftaten von Nördlingen bis Füssen zu Papier. Czysz ist kein Unbekannter: Der Redaktionsleiter der Schwabmünchner Allgemeinen sorgte bereits mit früheren Veröffentlichungen wie dem preisgekrönten Werk „Wunderwaffe aus dem Wald“über das geheime Rüstungswerk der Nazis im tiefen Wald bei Zusmarshausen für Aufsehen.
Skurril, bestürzend, kurios
Auch sein neuester Wurf garantiert spannende Lektüre über eine Seite Schwabens, fernab der heilen, sorglosen Welt. Eine Welt, in der Wilderer wie der Bayerische Hiasl oder der Schwarze Vere ein gefährliches Spiel trieben. Eine Welt, in der Frauen, die der Hexerei beschuldigt wurden, ein grausamer Tod droht, wie der letzten deutschen „Hexe“Anna Maria Schwägelin aus dem schwäbischen Lachen. Eine Welt, in der ein Wirtshausstreit schnell in eine handfeste Messerstecherei führte – mit fatalem Ausgang.
Das Buch erzählt auf 168 Seiten von Brandstiftern, Kindermördern und notorischen Schwindlern, von Taugenichtsen, schwarzen Schafen und Verzweiflungstaten. Es schafft ein Panoptikum aus skurrilen, bestürzenden und kuriosen Ereignissen, ein Zeitzeugnis für die Tatsache, dass die Realität grausam und doch faszinierend ist.
Ergänzt werden die fesselnden Geschichten um historische, zum Teil bislang unveröffentlichte Fotos sowie interessante Interviews mit Kriminalexperten wie dem wohl bekanntesten Rechtsmediziner Deutschlands, Prof. Dr. Wolfgang Eisenmenger. Die perfekte Lektüre für die dunkle Jahreszeit.