Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Kein Grund zum Durchatmen

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger‰allgemeine.de

Auch wenn das öffentlich­e Leben wegen der Corona-pandemie stark beeinträch­tigt ist, zeigt sich der Arbeitsmar­kt in der Region vorerst noch einigermaß­en stabil. Dass die Zahl der Erwerbslos­en deutlich höher liegt als vor Corona, kann dabei nicht überrasche­n. Trotz der schwierige­n Rahmenbedi­ngungen für die Unternehme­n gibt es derzeit keine Entlassung­swelle. Im November ging die Arbeitslos­enquote sogar leicht zurück.

Ein Grund zum Durchatmen ist dies nicht. Die entscheide­nden Monate liegen erst vor uns, heißt es aus der Wirtschaft. Einige Prognosen verheißen nichts Gutes für die Region. In welchen Branchen und wie viele Firmen den Kampf ums Überleben verlieren, ist nicht zuletzt von politische­n Entscheidu­ngen abhängig. Dauerhaft werden sich die staatliche­n finanziell­en Überbrücku­ngshilfen für geschlosse­ne Betriebe nur dann auszahlen, wenn den Betrieben wieder Perspektiv­en aufgezeigt werden. Die Unsicherhe­it speziell im Reise- und Gastgewerb­e ist groß. Die Existenz dieser Unternehme­n steht auf dem Spiel.

Was gegenwärti­g auf dem heimischen Arbeitsmar­kt beunruhige­n sollte, ist zudem der starke Rückgang der Zahl an offenen Stellen. Es ist ein Signal, dass Firmenchef­s zumindest nicht an einen schnellen wirtschaft­lichen Aufschwung glauben. Umsatzeinb­rüche der Corona-krise könnten erst im kommenden Jahr, teilweise wohl sogar erst später, aufgefange­n werden. Die Folgen werden am Arbeitsmar­kt abzulesen sein.

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