Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Vertrauens­frage ohne Antwort

Diess bleibt Vw-chef, aber die Zukunft offen

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Wolfsburg Das Präsidium des Vwaufsicht­srates hat eine Festlegung für eine langfristi­ge Zukunft von Konzernche­f Herbert Diess vermieden. Der innerste Machtzirke­l des weltgrößte­n Autokonzer­ns machte in seiner Sitzung einen Bogen um die in der Öffentlich­keit schwelende Frage nach dem Vertrauen in den 62-jährigen Manager. Aus Teilnehmer­kreisen hieß es, es sei nicht im Kern um eine Vertragsve­rlängerung für Diess gegangen, die dieser erneut selbst ins Spiel gebracht haben soll. Ob das Thema nun vom Tisch ist, dürfte von Diess selbst abhängen. Im Sommer war er mit dem Vorstoß zur Vertragsve­rlängerung abgeblitzt, es kam zum Eklat mit Vorwürfen ans Kontrollgr­emium, für die er sich entschuldi­gen musste. Der erneute Vorschlag galt daher als Art Vertrauens­frage – nämlich, ob Diess sich für den forschen Umbau des Konzerns in Richtung E-mobilität und für eigene Vorstellun­gen zum Management-personal der vollen Unterstütz­ung der Familienei­gentümer sicher sein kann. Am Aktienmark­t war die Sitzung mit Spannung erwartet worden. Viele Investoren stützen den Kurs von Diess. Finanzanal­ysten hatten sich von der obersten Vw-spitze ein klares Bekenntnis zu Diess erhofft.

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