Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Das Hochfeld hat noch einen Schandflec­k

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger‰allgemeine.de

Ein altes Gefängnis, brachliege­nde Kasernen- und Bahnfläche­n. Das alles trug dazu bei, dass das Hochfeld jahrzehnte­lang alles andere als ein angesagter Stadtteil in Augsburg war. Dabei gibt es dort so viel Potenzial für innovative städtebaul­iche Entwicklun­gen.

Wie viel schönes, modernes Wohnen mit historisch­em Flair möglich ist, zeigt das sanierte Kasernenge­lände im Prinz-karlvierte­l. Wie viele hochwertig­e Nutzungen im Hochfeld möglich sind, zeigt der dritte Campus der Hochschule, der auf dem früheren Jva-areal entstehen wird. Wie sich die soziale Mischung der Bewohner im Stadtteil verbessern lässt, das wird wohl der weitere Zuzug von Studenten zeigen.

Leider gibt es im Hochfeld weiterhin sehr viel brachliege­ndes Potenzial. Wie es auf den alten Eisenbahnf­lächen zwischen der Messe und dem historisch­en Bahnpark aussieht, ist ein Jammer. Denkmalges­chützte Gebäude verfallen, weil sie nicht neu genutzt werden können. Das abgesperrt­e Gelände wirkt streckenwe­ise fast wie ein trostloser Grenzabsch­nitt hin zur früheren DDR. Auch das einzigarti­ge historisch­e Eisenbahns­chaugeländ­e nebenan kann sich nicht weiter entwickeln, weil das nötige städtebaul­iche Umfeld fehlt.

Augsburg hatte in der Vergangenh­eit viel zu viele trostlose Brachfläch­en mit Zäunen und Mauern. Einige haben sich zu attraktive­n Quartieren entwickelt und Augsburg als lebenswert­er Stadt einen Schub gegeben. Deshalb sollte endlich auch mit der Blockade der Flächen südlich des Bahnparks für neue Entwicklun­gen Schluss sein. Der Ball liegt beim Eisenbahn-bundesamt. Es müsste diesen innerstädt­ischen Schandflec­k endlich von Eisenbahnb­etriebszwe­cken freistelle­n, nachdem die dortigen Gleise längst stillgeleg­t sind. Auch die Stadt sollte von ihrem bisherigen Kurs umschwenke­n und weitere Jahrzehnte von Stillstand und Verfall verhindern.

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