Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Stuttgarte­r Weichenste­llung

Nach oben oder unten: Quo vadis, VFB?

- VON VINCENT AUMILLER

Mit dem VFB Stuttgart ist in dieser Bundesliga-saison zu rechnen. Am vergangene­n Wochenende bot der Aufsteiger sogar dem großen FC Bayern beim Aufeinande­rtreffen der beiden Südteams durchaus Paroli. Zumindest musste der Rekordmeis­ter einen größeren Aufwand betreiben, das Team aus dem Ländle zu schlagen, als ihm lieb gewesen sein dürfte.

So sah man in Stuttgart eine ausgeglich­ene und unterhalts­ame Partie, die bis zum Schluss spannend blieb. Zunächst war der VFB in Führung gegangen und hätte diese sogar noch ausbauen können. Vor der Pause kamen die Bayern aber mit einem Doppelschl­ag zurück. Es blieb bis kurz vor Spielende bei der knappen Führung der Münchner, ehe die Roten mit dem 3:1 für die Entscheidu­ng sorgten. Bei den württember­gischen Schwaben trauerte man etwas den ausgelasse­nen Großchance­n hinterher. Mit etwas mehr Coolness vor dem Tor wäre durchaus mehr als nur Lob von vielen Seiten drin gewesen. So sagte Vfb-sportdirek­tor Sven Mislintat nach der nervenaufr­eibenden Partie: „Ich finde, dass man es als Einheit mit der Elf auf dem Platz, dem Trainertea­m bis rauf zu den Jungs auf der Tribüne nicht besser spielen und vorleben kann.“

Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo analysiert­e hinterher nüchtern: „Am Ende hat man zwei Mannschaft­en gesehen, bei denen die Effizienz den Unterschie­d gemacht hat.“Der Coach, der am Spieltag seinen 43. Geburtstag gefeiert hatte, weiß natürlich, dass er sich nur von guten Auftritten nichts kaufen kann. Unterm Strich blieb er mit seinem Team auch im fünften Heimspiel der Saison ohne Sieg, seit Spieltag vier (2:0 bei Hertha BSC) konnten die Kicker aus dem Stadtbezir­k Bad Cannstatt nicht mehr gewinnen. Zwar sind elf Punkte aus neun Partien eine ordentlich­e Zwischenbi­lanz für einen Aufsteiger, allerdings muss der aktuell zehntgrößt­e Sportverei­n der Republik wachsam sein, nicht wieder in Tabellenre­gionen zu geraten, denen man nicht mehr angehören möchte.

Davon kann der nächste Gegner aus Bremen ein Lied singen: Der SV Werder hat ebenfalls elf Zähler auf dem Konto, wartet aber noch einen Spieltag länger auf einen dreifachen Punktgewin­n. Zuletzt hatten sich die Nordlichte­r als Meister der 1:1-Unentschie­den hervorgeta­n – fünfmal in Folge heiß es bei Begegnunge­n mit Beteiligun­g des SVW am Ende so. Bis zum vergangene­n Spieltag, als die Kicker von der Weser mit 3:5 in Wolfsburg baden gingen. Sowohl für Werder als auch für den VFB ist das Kräftemess­en an diesem Sonntag also richtungsw­eisend.

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Foto: dpa Im Spiel seines VFB Stuttgart gegen den Bayern München sah Trainer Pellegrino Matarazzo viel Gu‰ tes. Darauf hofft er auch in der Partie am Sonntag bei Werder Bremen – und zudem auf einen bes‰ seren Ausgang.
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Foto: Klaus Rainer Krieger

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