Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Das war 20 20
Jetzt wissen wir also, wie Donald Trump mit Maske aussieht, und wie der Papst. Wir haben in diesem Jahr gelernt, eine Bayern-rautenmaske (Söder) von einer Bayern-vereinsmaske (Flick) zu unterscheiden. Haben uns 2020 an den Anblick von Kanzlerin Angela Merkel mit Ffp-dingsbums-maske ebenso gewöhnt wie an die Maskenhaltung jener drei Kandidaten, die sie beerben wollen.
Im Prinzip sehen sie alle aus, wie wir selbst aussehen in der Fußgängerzone oder bei Aldi. Gleich. Männer und Frauen, immer ein bisschen fremdelnd mit der Maske – aber was will man machen? Was vor einem Jahr noch undenkbar schien (da kannten wir Masken nur aus Asien und aus der Schwarzwaldklinik), ist jetzt Normalität.
Das Corona-jahr 2020 hat die Gesichtsmaske in unseren Alltag „eingepreist“, wie sie an der Börse gerne sagen. Die Masken, die wie früher der Rosenkranz an den Rückspiegeln der Autos baumeln und um den Arm getragen werden wie eine Kapitänsbinde (oder ein Trauerflor?) – sie sind das Symbol dieses Ausnahmejahres. Ein Jahr, in dem Solidarität gefordert, aber ein enger Zusammenrücken verboten war. Ein Jahr, in dem Virologen wichtiger wurden als Sterneköche und Vorzeigefirmen zu Verlierern. Doch auch wenn alles fokussiert war auf das Infektionsgeschehen – es passierte einiges im Schatten von Corona. Das findet sich ebenso in unserem Jahresrückblick wie auch die Erinnerung an Persönlichkeiten, die 2020 gestorben sind.