Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Bayern passt Impfstrategie ab sofort an
Freistaat steuert bei Zweitimpfung nach
München Bayern ändert sein Vorgehen, um bei der Corona-impfung schneller vorwärtszukommen. Künftig soll beim Biontech-impfstoff – bis auf eine gewisse Reserve – nicht mehr für jeden Erstgeimpften die Dosis für die nötige zweite Impfung zurückgelegt werden. „Das Ziel ist, möglichst schnell möglichst viel zu impfen, und da wollen wir alle Chancen nutzen“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Er begründete die Kursänderung damit, dass sowohl nach Auskunft des Herstellers als auch des Bundes die Biontech-lieferungen planbar und zuverlässig kämen. Deshalb habe sich Bayern dafür entschieden, möglichst schnell möglichst viele Menschen zu impfen und bis auf eine Reserve keine Impfdosen mehr zurückzuhalten. Das Risiko ist laut Holetschek überschaubar. Das neue Vorgehen betrifft allerdings nur den Biontech-, nicht den neueren Moderna-impfstoff.
Abseits des neuen Vorgehens beim Impfen äußerte sich der Gesundheitsminister am Donnerstag auch zur weiteren Corona-strategie in Bayern. Demnach hält Holetschek eine Öffnung der Geschäfte im Februar für „unwahrscheinlich“. „Ich verstehe den Wunsch der Menschen nach Normalität. Aber angesichts des mutierten Virus in Großbritannien und Irland müssen wir vorsichtig sein“, sagte er den Nürnberger Nachrichten. „Wir sind mitten im Winter und sollten keine falschen Hoffnungen wecken, sondern zusammenhalten.“