Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Rot‰weißen haben den Blues In Mainz läuft in dieser Saison noch gar nichts zusammen

- VON ANDREAS SCHÄFER

Eines kann man schon jetzt sagen: Der Fasching beziehungs­weise Karneval wird in diesem Jahr coronabedi­ngt nicht besonders witzig. Keine Prunksitzu­ngen, keine Umzüge, kein Jux und Tollerei. In Mainz heißt der Fasching Fastnacht, und dort gibt es gerade gleich doppelt Grund zu schlechter Laune. Nicht nur fällt die „fünfte Jahreszeit“aus, auch der

1. FSV Mainz 05, fußballeri­sches Aushängesc­hild der rheinland-pfälzische­n Landeshaup­tstadt, erlebt gerade dunkle Zeiten.

Die Mainzer sind schon spektakulä­r schlecht in die Spielzeit gestartet. Nach sechs Niederlage­n am Stück gab es immerhin einen Punkt gegen Schalke, dann folgte ein Sieg in Freiburg. Wer dachte, dass nun bessere Zeiten anbrechen würden, sah sich getäuscht. Seitdem konnte der FSV nur noch zwei magere Pünktchen gegen Hoffenheim und Hertha einsammeln. Mit aktuell sechs Zählern sind die 05er derzeit Schlusslic­ht der Bundesliga. Ob sich das so schnell noch einmal ändert, scheint eher unwahrsche­inlich: Die nächsten Gegner sind der wiedererst­arkte Tabellenvi­erte Borussia Dortmund und der sechstplat­zierte VFL Wolfsburg. Und zu Beginn der Rückrunde wartet mit RB Leipzig der nächste Kracher. Es gab schon leichtere Programme.

Zwei „Alpenländl­er“begingen bei der jüngsten 0:2-Niederlage gegen Frankfurt ihr Debüt. Sie hätten gerne ihren Einstand gefeiert, doch daraus wurde nichts. Da ist zum einen der neue Trainer, der Däne Bo Svensson, zuvor in Österreich beim FC Liefering unter Vertrag und von 2007 bis 2019 in Mainz als Spieler sowie Jugendund Co-trainer aktiv. Der ehemalige Publikumsl­iebling ist nach Achim Beierlorze­r, Jan-moritz Lichte und Jan Siewert bereits der vierte Übungsleit­er, der sich am Unternehme­n Klassenerh­alt versucht. Neu auf dem schlingern­den Schiff ist auch der Schweizer Martin Schmidt, vor Kurzem noch beim FCA an der Seitenlini­e aktiv, der als Sportdirek­tor bei den Rheinhesse­n agiert. Die beiden, die im Vorfeld des Prestigedu­ells gegen die Eintracht Leidenscha­ft von ihrer Truppe gefordert hatten, um im Abstiegska­mpf zu bestehen, konnten also das Ruder nicht herumreiße­n. Schlimmer noch: Ausgerecht­en beim ersten Spiel unter der neuen Führung gab es die allererste Niederlage in einem Bundesliga-heimspiel gegen den Nachbarn aus Frankfurt. In einer solchen Situation helfen nur Durchhalte­parolen. „Die Mannschaft lebt. Das macht Mut. Wir haben das Zeug, zurückzuko­mmen und die Klasse zu halten“, sagte Svensson nach der ernüchtern­den Schlappe gegen die Mannschaft aus der hessischen Metropole. Zumindest über weite Strecken blieb das Team den Beweis dafür schuldig.

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Martin Schmidt – hier noch als Trainer des FCA – ist nach Mainz zurückgeke­hrt. Dort stand er von 2015 bis 2017 an der Seitenlini­e, nun ist er Sportdirek­tor.
Foto: Ulrich Wagner Martin Schmidt – hier noch als Trainer des FCA – ist nach Mainz zurückgeke­hrt. Dort stand er von 2015 bis 2017 an der Seitenlini­e, nun ist er Sportdirek­tor.

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