Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Gemeinsam gegen die Krise
Wenige Sekunden haben dem FC Augsburg zum ersten Sieg seiner Bundesligageschichte gegen Bayer Leverkusen gefehlt. Wenige Sekunden früher Schluss und es wäre deutlich ruhiger geworden beim Fußball-bundesligisten. Die Leistung war lange Zeit gut, defensiv stabil und offensiv verbessert. Es war angerichtet, um die Negativserie zu beenden. Leverkusen, eigentlich eine Spitzenmannschaft der Liga, zuletzt aber auch deutlich verunsichert, war am Sonntagmittag schlagbar. Es hätte ein großer Schritt aus der Krise für die Augsburger werden können. Nach dem 1:1 treten beide Mannschaften aber auf der Stelle. Zumal sich das Ergebnis am Ende für die Augsburger wie eine Niederlage angefühlt hat. Der leidenschaftliche Kampf war nicht belohnt worden, das steckt nun in den Köpfen drin.
Der Abstand zu den Abstiegsrängen schrumpft. Mainz punktet und punktet und ist nun in einer Woche der nächste Gegner des FC Augsburg. Trainer Heiko Herrlich muss es nun gelingen, die Enttäuschung aus den Köpfen seiner Spieler schnell zu vertreiben. Immerhin hatte er mit der Aufstellung am Sonntag für etwas mehr Offensivdrang gesorgt und damit seinen Spielern vermittelt, dass nicht alleine defensive Stabilität das Allheilmittel ist. Zumindest waren mehr Mut und Überzeugung zu sehen als in den vergangenen Wochen, als die Augsburger nur phasenweise an sich und ihre Fähigkeiten glaubten. Das war gegen Bayer deutlich anders.
Das Unentschieden ist zwar gegen eine Mannschaft wie Leverkusen ein beachtliches Ergebnis, durch das Zustandekommen aber fühlt es sich mehr nach einem Rück- statt einem Befreiungsschlag an. Dennoch: Mentalität, Einsatzwille und eine verbesserte Offensive geben die Hoffnung, dass die kommenden entscheidenden Duelle besser ausgehen werden. Der FCA vermittelt den Eindruck, dass sich alle gemeinsam gegen die Krise stemmen.