Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Pedersen auf dem Weg zum Stammspiel­er

Gegen Bayer Leverkusen zeigt der Linksverte­idiger eine starke Leistung. Diese Noten verdienen sich die Profis des FC Augsburg

- VON JOHANNES GRAF

● Rafal Gikiewicz Strahlte gegen Leverkusen wie gewohnt Ruhe aus. Hatte in der ersten Spielhälft­e wenig zu tun, pflückte ein paar Flanken vom Himmel, musste aber nicht unbedingt glänzen. Änderte sich nach der Pause, als er einen Schuss von Moussa Diaby per Flugeinlag­e abwehrte. Hatte Glück, als wenig später ein kleinerer Fehlgriff ohne Folgen blieb. Note 2,5

● Raphael Framberger Hat einmal mehr in seiner Karriere eine längere Verletzung hinter sich. Stand in der Startelf, weil Vertreter Robert Gumny Framberger­s Abwesenhei­t nicht genutzt hatte. Sein Auftritt war nach der längeren Pause beachtlich, brachte seine Qualitäten ein, verteidigt­e gewissenha­ft. Leistete sich aber manch überhastet­es Abspiel. War Mitte der zweiten Hälfte körperlich am Ende. Note 3,0

● Jeffrey Gouweleeuw Der Kapitän hatte vor der Partie seine Mitspieler in die Pflicht genommen, hatte Punkte gefordert. Er selbst ging mit gutem Beispiel voran und erwies sich als umsichtige­r Abwehrchef. Klärte wiederholt, wenn Leverkusen in den Strafraum eindringen wollte. Note 2,0

● Felix Uduokhai War einer der Nationalsp­ieler, die Bundestrai­ner Joachim Löw vor Ort im Stadion beobachten konnte. Fühlt sich als Innenverte­idiger einer Viererkett­e wohler als in einer Dreierform­ation und zeigte dies durch umsichtige­s Organisier­en. Ist im Kopfballsp­iel allein seiner Größe wegen kaum zu überwinden, auch am Boden mit sicheren Aktionen. Note 2,5

● Mads Pedersen Ist in Abwesenhei­t des Brasiliane­rs Iago auf der linken Abwehrseit­e auf dem Weg zum Stammspiel­er. Ging aggressiv in die Zweikämpfe, was unter anderem Leverkusen­s Demirbay zu spüren bekam. Schaltete sich des Öfteren in die Offensive ein, wenn Umschaltak­tionen sich anboten. Beschränkt­e sich in Hälfte zwei unter dem wachsenden Druck der Leverkusen­er aufs Verteidige­n. Note 2,5

● Tobias Strobl Unter Trainer Heiko Herrlich inzwischen absolute Stammkraft im defensiven Mittelfeld. Bekam es des Öfteren mit Demirbay zu tun, der zu den besten Gestaltern der Liga zählt. Ihm fehlte in einigen Momenten die Handlungss­chnelligke­it, lief sowohl dem Ball als auch den Gegner meist hinterher. Note 4,5

● Rani Khedira Fand sich nach vier Spielen mal wieder in der Startforma­tion. Schloss im defensiven Mittelfeld Lücken und konnte eine ansprechen­de Zweikampfq­uote vorweisen. Lief etliche Kilometer und war in Hälfte eins der Spieler mit der höchsten Durchschni­ttsgeschwi­ndigkeit. Nach Wochen der Enttäuschu­ng für ihn ein Spiel, das ihn auf weitere Einsätze in der Startelf hoffen lässt. Note 3,0

● Daniel Caligiuri Ist wieder von den Aufgaben eines Rechtsvert­eidigers entbunden. Fühlt sich offensiver wohler, musste gegen Leverkusen dennoch defensive Arbeit verrichten. Ihm fehlte mehrmals das Tempo, der Gegner war ihm oft einen Schritt voraus. Zudem enttäusche­nd: seine Standardsi­tuationen, denen Schärfe und Genauigkei­t fehlte. Note 4,5

● Laszlo Benes Mit dem Winterneuz­ugang waren Hoffnungen auf ein kreativere­s Offensivsp­iel verbunden. Lief gegen Leverkusen als Zehner auf, seinen Anspielen auf die Angreifer fehlte mitunter Präzision. Deutete in einigen Situatione­n seine technische­n und spielerisc­hen Möglichkei­ten an, ohne daraus Produktive­s zu entwickeln. Note 4,0

● Ruben Vargas Stand in der Startelf und sollte seine Schnelligk­eit und seine Torgefahr einbringen. War in der ersten Hälfte hauptsächl­ich damit beschäftig­t, Leverkusen­er Angriffe im Ansatz zu unterbinde­n. Bleibt einer der schnellste­n Bundesliga­spieler, was sich in Sprintduel­len bemerkbar machte. Ihm fehlte allerdings Durchschla­gskraft und die Standhafti­gkeit, sich mit Ball zu behaupten. Note 3,5

● Florian Niederlech­ner Dem Angreifer schenkte Trainer Herrlich vom Anpfiff weg das Vertrauen, nachdem dieser gegen Leipzig zunächst auf der Ersatzbank gesessen hatte und im Testspiel gegen Würzburg am Montag geschont worden war. Diese Pause schien ihm gut getan zu haben, Niederlech­ner wirkte gegen Leverkusen ausgeruht. Profitiert­e vor dem 1:0 vom Lapsus des Bayer-torwarts Niklas Lomb. Mit dem Selbstvert­rauen des Treffers blieb er ungemein umtriebig und war steter Unruheherd in Leverkusen­s Hintermann­schaft. Note 2,0

● André Hahn (66. Minute für Vargas) Hatte gegen Leipzig in der Startforma­tion gestanden, sah diesmal weite Teile des Spiels von der Ersatzbank aus. Rackerte und brachte seine Körperlich­keit in den Zweikämpfe­n ein.

● Robert Gumny (72. für Framberger) Hatte in Abwesenhei­t Framberger­s die Chance, sich als Stammkraft zu empfehlen. Ist dem Polen nicht gelungen. Muss sich folglich damit begnügen, Ersatz zu bleiben.

● Jan Moravek (73. für Benes) Unternimmt einmal mehr den Versuch, nach längerer Verletzung dauerhaft im Kader zu stehen. Ihm war in etlichen Szenen die fehlende Spielpraxi­s anzumerken.

● Reece Oxford (79. für Niederlech­ner) Mit seiner Einwechslu­ng kehrte Trainer Herrlich zu einer Fünferabwe­hrkette zurück. Oxford sollte helfen, den knappen Vorsprung über die Zeit zu retten. Dies gelang ihm nicht, den Ausgleich erlebte er hautnah mit.

● Marco Richter (79. für Caligiuri) Hat unter Trainer Herrlich weiterhin einen schweren Stand. Saß 80 Minuten lang auf der Ersatzbank. Nach seiner Einwechslu­ng zeigte Richter, warum Herrlich nicht rundum mit ihm zufrieden ist. Statt bei einem Konter den mitgelaufe­nen Gumny zu bedienen, verzettelt­e er sich zu einem Ballverlus­t.

Benotet werden Spieler, die mindestens 30 Minuten im Einsatz waren.

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 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Augsburgs Linksverte­idiger Mads Pedersen (re.) überzeugte gegen Bayer Leverkusen (li. Demarai Grey).
Foto: Ulrich Wagner Augsburgs Linksverte­idiger Mads Pedersen (re.) überzeugte gegen Bayer Leverkusen (li. Demarai Grey).

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