Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Es geht um den Infektionsschutz
Zum Artikel: „Corona macht das Sterben noch schwerer“vom 19. Februar:
Zum Bericht möchte ich meine Erfahrungen mit dem St.-vinzenzhospiz und Corona schildern:
Mein Stiefvater (83) war im August 2020 an einem Gehirntumor erkrankt und nach verschiedenen Aufenthalten im Uniklinikum, diversen Therapien und letztendlich der häuslichen Pflege durch meine Mutter haben wir dankenswerterweise im Januar einen Platz für ihn im St.-vinzenz-hospiz erhalten, wo er am 12. Januar verstorben ist.
Ich hatte das Glück, eine der „drei erlaubten“Besucher zu sein und möchte sagen: Wir waren sehr froh über den Umgang dort mit Corona, die erforderlichen Coronatests für die Besucher, und generell war dieser Platz für meinen sterbenden Stiefvater und auch für uns ein Segen. Auch über den Umgang mit einer Sonderregelung zu einem zusätzlichen Besucher des Sterbenden kann ich nur lobende Worte finden. Die Regelungen zum Coronainfektionsschutz kommen nicht nur dem Personal der Einrichtung zugute und dessen „Gästen“, sondern letztendlich auch den Besuchern mindestens im gleichen Umfang. Bei allem Verständnis für die Trauer der im Bericht erwähnten Stieftochter: Es ist traurig, sich nicht verabschieden zu können, aber es arbeiten dort Menschen, die auf einen Schutz vor dem Virus angewiesen sind und es gehen dort Menschen aus und ein, für die das ebenfalls zutreffend ist – deswegen: Ja, ich finde der Infektionsschutz muss trotzdem über allem stehen. Doris Gutmann, Mühlhausen