Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Erste Hilfe für Kulturschätze der Stadt
Sicherheitsausrüstung in Museen und Kunstsammlungen
Die Kulturgüter der Kunstsammlungen und Museen Augsburgs sind nun durch Notfallboxen noch besser geschützt. Wie es in einer Pressemitteilung der Stadt heißt, wurden Warnwesten, Schutzmasken, Werkzeuge, Schwämme, Folien und vieles mehr an den Pforten der Häuser griffbereit gelagert. Neben dem Schaezlerpalais auch im Maximilianmuseum, H 2, im Römerlager im Zeughaus, sowie in den Depots.
Im Fall von Wasserschäden,
Bränden oder technischen Defekten sind damit die nötigen Utensilien zur schnellen Sicherung, Bergung oder Evakuierung des gefährdeten schriftlichen Kulturguts sofort zur Hand.
„Das ist eine sehr wertvolle Initiative. Der Inhalt der Notfallboxen dient bei Gefahr als erste Maßnahme, denn häufig zählt jede Minute, um langfristigen Schäden vorzubeugen“, erläutert Dr. Christof Trepesch, Leiter der Kunstsammlungen und Museen. Außerdem dient das enthaltene Reinigungsequipment wie Eimer, Kehrschaufeln und Wasserschieber zur ersten provisorischen Säuberung der betroffenen Stelle und zum Entfernen von Schutt. Werkzeug sowie Verpackungsmaterial soll den ungefährdeten Transport der Objekte an einen sicheren Ort ermöglichen.
Um ihr Kulturgut im Gefahrenfall effizient zu schützen, sind Kultureinrichtungen auch auf Hilfe von außen angewiesen, heißt es in der Mitteilung weiter. Fälle wie der Brand der Herzogin-anna-amaliabibliothek in Weimar im Jahr 2004 und der Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln im Jahr 2009 führten deshalb 2015 zur Gründung des Notfallverbundes Augsburg. Neben den Kunstsammlungen und Museen sind weitere Archive, Museen und Bibliotheken aus der Stadt dabei, wie beispielsweise das Stadtarchiv. Alle Mitglieder unterstützen sich im akuten Schadensfall gegenseitig mit Personal, Material und Unterbringungsmöglichkeiten. Sie proben auch den Ernstfall.