Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Hier sieht man die Folgen des Klimawande­ls

- VON EVA MARIA KNAB eva@augsburger‰allgemeine.de

Der Augsburger Höhgraben ist ein europäisch­es „Natura 2000“-Schutzgebi­et. Für diese Gebiete gilt die Vorschrift, dass sich die Bedingunge­n für die geschützte­n Arten und Lebensräum­e nicht verschlech­tern dürfen. Die Mitgliedss­taaten der EU müssen das in Brüssel regelmäßig nachweisen. Für den Augsburger Höhgraben dürfte dieser Nachweis bald schwer zu erbringen sein, wenn sich nichts ändert. Von dem Quellbach mit seinem typischen Lebensraum ist fast nichts mehr übrig.

Am Höhgraben wird nun für jedermann konkret sichtbar, was der globale Klimawande­l und die zunehmende Flächenver­siegelung vor Ort anrichten. Lebensräum­e und Arten, die typisch für eine Region sind, drohen verloren zu gehen. Damit steht ein Stück Heimat auf dem Spiel, in der sich die Augsburger Bevölkerun­g wohlfühlt. Denn der Quellbach im Norden der Stadt ist nicht der einzige, an dem es Probleme oder Schäden gibt. Auch Bäche im Stadtwald, die sich aus Grundwasse­r speisen, sind zunehmend betroffen.

Zwar gibt es immerhin Bemühungen, Schäden an der Natur zu reparieren, so weit das möglich ist nun etwa die Flurberein­igung am Höhgraben. Doch solche Projekte verschling­en hohe Summen an öffentlich­en Geldern und können Naturzerst­örung nur lindern. Deshalb muss politisch endlich mehr passieren, um gegen die Folgen des Klimawande­ls und die Versiegelu­ng der Böden vorab strategisc­h vorzugehen – auch in der Stadt Augsburg.

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