Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Erstmals mehr als 1000 Impfungen am Tag

Nach dem eher schleppend­en Start wegen fehlenden Vakzinen soll der Betrieb im Impfzentru­m jetzt hochgefahr­en werden. Der Inzidenzwe­rt steigt übers Wochenende weiter leicht an

- VON STEFAN KROG UND LEONHARD PITZ

Nachdem der Impfstart auch in Augsburg eher schleppend lief, soll die Impfkampag­ne jetzt an Fahrt aufnehmen: Am Mittwoch werde der erste Tag sein, an dem erstmals mehr als 1000 Impfungen im Impfzentru­m verabreich­t werden, kündigte die Stadt am Montag an. Die benachrich­tigten Bürger sollen pünktlich, aber auch nicht viel zu früh ins Impfzentru­m in der Bürgermeis­ter-ullrich-straße kommen, um Schlangen und Menschenan­sammlungen zu vermeiden. Zwingend nötig seien auch ein Ausweis – und Unterlagen zum Nachweis der Impfberech­tigung, falls ein besonderer Impfgrund bei der Registrier­ung angegeben wurde, so die Stadt.

Parallel bereitet die Stadt dezentrale Impfangebo­te für Bürger ab 80 Jahren vor, die keine Möglichkei­t haben, ins Impfzentru­m nach Haunstette­n (ehemaliges Fujitsuare­al) zu kommen, weil sie gebrechlic­h sind oder keine Hilfe haben. Für sie soll es Angebote in den Stadtteile­n geben. Am Sonntag organisier­ten etwa Arbeiterwo­hlfahrt und Stadt einen ersten Termin für 50 Personen im Mehrgenera­tionentref­fpunkt Herrenbach. Die Geimpften wurden übers betreute Wohnen, die Tagespfleg­e und über mobile Pflegedien­ste ausfindig gemacht. Inzwischen wird im Impfzentru­m auch der Impfstoff des Hersteller­s Astrazenec­a verimpft – er wird bisher nur für Menschen bis 65 Jahre empfohlen. Daher würde er derzeit vor allem an Pflegekräf­te verabreich­t, so ein Sprecher der Stadt.

Unterdesse­n ist der Sieben-tageinzide­nzwert übers Wochenende leicht gestiegen und liegt bei 63,7. Damit hat sich die Entwicklun­g von vergangene­r Woche fortgesetz­t. Vor eineinhalb Wochen lag die Inzidenz in Augsburg noch bei 47,8. In der Regel fließen übers Wochenende und an den ersten Tagen einer Woche weniger neue Fälle in die Statistik ein, weil dann weniger getestet und ausgewerte­t wird. Insofern werden die nächsten Tage zeigen, ob die Zahlen wieder steigen.

Eine Rolle bei der Zahl der festgestel­lten Infektione­n spielt die Zahl der Testungen. Wie viel in Augsburg insgesamt getestet wird, lässt sich nicht sagen, weil neben dem städtische­n Testzentru­m inzwischen auch viele andere Möglichkei­ten angeboten werden. Im Testzentru­m, wo die als zuverlässi­g geltenden Pcr-tests eingesetzt werden, ging die Zahl der Tests zuletzt deutlich zurück. Waren es im November und Dezember vorigen Jahres im Durchschni­tt rund 5300 Tests pro Woche, lag die wöchentlic­he Anzahl der Tests in diesem Jahr im Schnitt nur bei ungefähr 3400. In der vergangene­n Woche waren 1,15 Prozent der Tests positiv, was im Vergleich zum Höhepunkt der zweiten Welle relativ gering ist.

„Das Testangebo­t der Stadt Augsburg ist unveränder­t – es wird momentan aber nicht mehr so stark nachgefrag­t“, so Gesundheit­sreferent Reiner Erben (Grüne). Laut der Firma Bäuerle-ambulanz, die das Zentrum im Auftrag der Stadt betreibt, sei man weiter mit gleicher Personalst­ärke vor Ort. „Es geht dort nur etwas ruhiger zu“, so Tobias Hock von Bäuerle. Laut Erben würden die Testzahlen in den kommunalen Testzentre­n insgesamt sinken. Gründe seien der Lockdown und die verringert­e Mobilität. „Es gibt weniger Kontakte, weniger Kontaktper­sonen ersten Grades, weniger Neuinfekti­onen und damit ein geringeres Interesse an Tests.“Außerdem würden die Bürger nun vielfach auf Schnelltes­ts zurückgrei­fen, sagt Erben. Auch die Stadt will ab 1. März kostenlose Schnelltes­ts bieten, wobei deren Fehlerwahr­scheinlich­keit höher ist als beim PCR-TEST. Insgesamt, so Erben, seien viele Tests wünschensw­ert, weil das die Dunkelziff­er senke und so mehr Infektions­ketten durchbroch­en werden könnten.

 ?? Foto: Silvio Wyszengrad ?? Im Impfzentru­m wird der Betrieb hoch‰ gefahren.
Foto: Silvio Wyszengrad Im Impfzentru­m wird der Betrieb hoch‰ gefahren.

Newspapers in German

Newspapers from Germany