Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Eine neue Herausford­erung

Covid‰19 Bei der nordischen SKI-WM in Oberstdorf spielen neben sportliche­n Höchstleis­tungen auch negative Testergebn­isse eine große Rolle. Welche Aufgabe die freiwillig­en Helfer in den Testzentre­n vor Ort haben

- VON TOBIAS GIEGERICH

Bei der Nordischen SKIWM in Oberstdorf sind 1400 Volunteers im Einsatz – an der Schanze, im Langlaufst­adion oder im Pressezent­rum. Viele der ehrenamtli­chen Helfer waren an diesen Schauplätz­en auch schon bei bisherigen Winterspor­t-großereign­issen dabei. Eine kleine Gruppe erlebt jedoch bei deser WM eine Premiere – die 30 freiwillig­en Helfer, die im Covid19-testcenter und in der Koordinier­ungsstelle arbeiten.

In der ersten Wm-woche wurden bis Donnerstag­abend insgesamt 7500 Tests ausgewerte­t. Am Ende der WM werden es über 15000 Tests sein. Bisher (Stand Freitagmor­gen) gibt es zwei Neuinfekti­onen. Diese Fälle werden zudem auf Mutationen untersucht. „Positive Tests melden wir an das Gesundheit­samt. In dessen Aufgabenbe­reich liegt dann auch die Kontaktver­folgung und die Anordnung von Quarantäne­maßnahmen“, sagt Dr. Jan Tauscher, der medizinisc­he Leiter des Oberstdorf­er Covid-teams. Er legt auch Wert auf die Feststellu­ng, dass durch das momentane Prozedere der Bevölkerun­g keine

Testkapazi­täten weggenomme­n werden. Das Gesundheit­samt kommt außerdem zu unangemeld­eten Kontrollbe­suchen vorbei. „Die Tests sind neben den Abstandsre­geln und Masken ein Teil des Gesamtkonz­epts“, betont Tauscher, der seine Praxis in Oberstdorf hat.

Vor dem Beginn der Nordischen SKI-WM wurde die Test-strategie kurzfristi­g verschärft. Auf den ersten PCR-TEST folgen alle 48 Stunden zwei Antigen-tests, dann beginnt der Rhythmus von vorne. Getestet werden Athleten, Betreuer, Funktionär­e, Helfer und Medienvert­reter im Oberstdorf­er Eissportze­ntrum – in einer separaten Halle, in jeweils sechs Kabinen. Bis zu 50 Pcr-tests pro Viertelstu­nde sind vorgesehen.

Es gibt getrennte Ein- und Ausgänge, außerdem wird regelmäßig gelüftet. Die ehrenamtli­chen Helfer scannen am Eingang die Akkreditie­rungen der Testperson­en. „Sie brauchen keine medizinisc­hen Vorkenntni­sse. Wichtig sind Gewissenha­ftigkeit und Zuverlässi­gkeit“, sagt Tauscher. „Und optimalerw­eise sprechen sie auch mehrere Sprachen.“

Den PCR-TEST selber nehmen geschulte Helfer der Johanniter vor. „Für die Antigen-tests haben wir einen externen Dienstleis­ter beauftragt, der für den Abstrich eigenes Personal mitbringt“, sagt Tauscher. Während der PCR-TEST in Oberstdorf im Rachenraum genommen wird, wird der Abstrich beim Antigen-test aus der Nase entnommen. „Das hat mit unterschie­dlichen Versionen der Testverfah­ren zu tun“, erklärt Tauscher. Die Proben werden in einem Labor in Kempten ausgewerte­t, die Antigen-tests vor Ort in Oberstdorf. Ein weiteres Zentrum für die Antigen-tests gibt es im Langlaufst­adion im Ried.

Wichtig war den Organisato­ren, dass die Anmeldung und die Bekanntgab­e der Testergebn­isse auf digitalem Weg abläuft. Das habe bei manchen bei der ersten Buchung des Testtermin­s nicht geklappt, aber diese „kleinen Verzögerun­gen“waren laut Tamara Dieng verschmerz­bar. „Im Großen und Ganzen hat es bisher gut funktionie­rt“, sagt Dieng, die für die Organisati­on des Testzentru­ms vor und während der WM, für die Einteilung der Helfer verantwort­lich ist und den Überblick über die Testtermin­e hat. „Für alle ist das eine Herausford­erung, wir sind uns der Verantwort­ung bewusst.“Die Vierschanz­entournee im vergangene­n Dezember war in Sachen Covid-tests eine Art Generalpro­be, wenngleich über einen viel kürzeren Zeitraum.

Im Gegensatz zu den Helfern im Testzentru­m beantworte­n die Volunteers in der Koordinier­ungsstelle als Ansprechpa­rtner generelle Fragen um die Termine und das Testprozed­ere, dabei werden sie von Mitarbeite­rn des Gesundheit­samtes unterstütz­t. „Die Verzögerun­gen nehmen ab, alles wird sich einspielen. Ich bin überzeugt, dass wir eine tolle WM erleben“, sagt Dieng.

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Foto: Ralf Lienert Im Oberstdorf­er Corona‰testzentru­m kommen die freiwillig­en Wm‰helfer um Dr. Jan Tauscher und Tamara Dieng zum Einsatz.

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