Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Die Datei Gewalttäte­r Sport

-

● Ursprung Das Bundeskrim­inalamt führte 1994 die „Datei Gewalttäte­r Sport“(DGS) ein. Laut Auskunft der Polizei ist diese eine Datensamm‰ lung „über Gewalttäte­r, die insbeson‰ dere im Zusammenha­ng mit Sport‰ veranstalt­ungen auftreten“. Diese soll der Polizei dabei helfen, „durch ge‰ zieltere Maßnahmen gegen Einzelne zum sichereren Verlauf von Veran‰ staltungen beizutrage­n“. Gespeicher­t werden Name und Adresse, der Grund für die Aufnahme in die Datei, ob ein Stadionver­bot vorliegt und welchen Verein die Person als Fan un‰ terstützt. Zugriff auf diese Informa‰ tionen haben die Polizeibeh­örden der Länder und des Bundes im Rahmen ihrer gesetzlich­en Aufträge.

● Aktueller Stand Zum Stichtag 4. Februar waren bundesweit 7841 Personen in der Datei erfasst, was ei‰ nem deutlichen Rückgang im Zehn‰ Jahres‰vergleich entspricht. Laut dem Bundesinne­nministeri­um lag diese Zahl am 1. Januar 2011 noch bei 16 655. Bei den meisten der aufge‰ führten Personen handelt es sich um Fußballfan­s. Wie lange jemand in der DGS gespeicher­t ist, dazu gibt das Innenminis­terium auf Anfrage keine eindeutige Antwort. Die Dauer richte sich „nach dem Zweck der Speiche‰ rung sowie der Art und Schwere des zu‰ grunde liegenden Sachverhal­ts“. Seit 2018 gab es bundesweit zwölf Er‰ suche auf Löschung aus der Datei, von denen sieben erfolgreic­h waren. Die meisten Neueintrag­ungen im Zeitraum zwischen März und Dezember 2020 sind auf Landfriede­nsbruch zurückzufü­hren (3324), dahinter fol‰ gen gefährlich­e Körperverl­etzung (795), Platzverwe­ise (839), Persona‰ lienfestst­ellung (779) und Körper‰ verletzung (619).

Newspapers in German

Newspapers from Germany