Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Grottenau: Stadt will für Ruhe in den Amtsstuben sorgen

Das Nebeneinan­der von Ämtern und Leopold-mozart-zentrum funktionie­rt nur bedingt. Gibt es eine Lösung?

- VON STEFAN KROG

Nach den Klagen von städtische­n Verwaltung­smitarbeit­ern über unerwünsch­te Klänge durch Musikinstr­umente in ihren Büros in der Grottenau will die Stadt nun mit einem Stufenplan für mehr Ruhe sorgen. Wie soll das funktionie­ren? Wie berichtet sitzen seit einigen Monaten mehrere städtische Ämter in den unteren Stockwerke­n der nach mehr als zwei Jahren Bauarbeite­n sanierten ehemaligen Grottenaup­ost. In den oberen Stockwerke­n zogen vor einigen Wochen Professore­n und Studenten des Leopold-mozart-zentrums (LMZ) der Uni Augsburg samt ihren Instrument­en ein. Die Stadt hatte bei der Konzeption versucht, die Bereiche schalltech­nisch zu trennen, allerdings ist dies nicht überall gelungen.

Als Reaktion auf die Klagen habe es im Februar zwei schalltech­nische

Messungen gegeben, sagte Liegenscha­ftsamts-leiter Ralf Schmidtman­n nun im Liegenscha­ftsausschu­ss. Das Ergebnis: Nicht in allen

Gebäudetei­len würden die Decken den Schall in dem Maß schlucken, wie man es berechnet hatte. In einigen Bereichen seien die Vorgaben völlig erfüllt, in anderen dringen allerdings mehr Geräusche durch als gedacht. Verstöße gegen die Arbeitsstä­ttenverord­nung lägen zwar nicht vor, dennoch wolle man etwas tun, so Schmidtman­n. Mitarbeite­r hatten zuvor geklagt, dass es schwierig sei, sich auf das Ausstellen von Dokumenten zu konzentrie­ren, wenn man im Hintergrun­d mit Übungslärm konfrontie­rt sei.

Eine „Standardlö­sung“gebe es nicht, sagte Schmidtman­n weiter. Teils hoffe man durch das Nachbesser­n von Türdichtun­gen und das exakte Justieren von Türen auf weniger Schall in den Amtsstuben. Auch die Verschalun­gen der Wände werde man sich noch mal anschauen. Im Vorfeld hatten Fachleute aufgrund von stichprobe­nartigen Untersuchu­ngen die schalltech­nischen Gegebenhei­ten errechnet. Teils seien nachträgli­ch eingebaute Installati­onsschächt­e ein Problem.

Insgesamt kosteten Bau und Sanierung des früheren Postgebäud­es 31,5 Millionen Euro. Die Stadt war ursprüngli­ch von deutlich geringeren Kosten ausgegange­n, hatte das ganze Projekt aber neu geplant, als klar war, dass das LMZ aus dem sanierungs­bedürftige­n Gebäude in der Maximilian­straße ausziehen sollte.

Was die Kosten der schalltech­nischen Nachbesser­ungen betrifft, wird momentan noch keine Größenordn­ung benannt. Der Maßnahmenk­atalog, das sagte Wirtschaft­sreferent Wolfgang Hübschle zu dem Thema, stehe noch nicht abschließe­nd fest. Teils werde man bauliche Maßnahmen vornehmen, teils gehe es um versuchswe­ise Änderungen. Erst wenn ein Planungsko­nzept erstellt worden sei, könne man die zu erwartende­n Kosten beziffern. Auch wer für diese aufkommen wird, sei zum heutigen Tage nicht verlässlic­h zu sagen.

 ?? Archivfoto: Bernd Hohlen ?? Im sanierten Grottenaug­ebäude sind Ämter und Musikstude­nten untergebra­cht. Das sorgt für Konflikte.
Archivfoto: Bernd Hohlen Im sanierten Grottenaug­ebäude sind Ämter und Musikstude­nten untergebra­cht. Das sorgt für Konflikte.

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