Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Corona lässt Armut steigen

- VON STEFAN KROG skro@augsburger‰allgemeine.de

Die Arbeitslos­igkeit ist in Augsburg innerhalb eines Jahres drastisch gestiegen. Dabei hat die Krise noch gar nicht mit voller Wucht durchgesch­lagen.

Die Auswirkung­en von Corona auf die soziale Situation in Augsburg werden sich erst nach und nach zeigen: Durch Kurzarbeit ist es gelungen, die Folgen des wirtschaft­lichen Absturzes auf dem Arbeitsmar­kt gehörig zu dämpfen, doch die Zahl der Arbeitslos­en ist dennoch deutlich gestiegen. Und auch hier stehen die massivsten Auswirkung­en für viele Betroffene noch bevor, wenn sie nach einiger Zeit aus dem noch relativ auskömmlic­hen Arbeitslos­engeld I auf das Niveau von Hartz IV fallen.

Vieles wird davon abhängen, wie schnell der Konjunktur­motor wieder anspringt. Nach der Finanzkris­e vor zwölf Jahren gingen die Arbeitslos­enzahlen, die sich heute wieder auf ähnlichem Niveau bewegen, in Augsburg deutlich nach unten. Ob die jetzigen Lockerunge­n, die auch auf Druck aus der Wirtschaft zustande kamen, dem zügigen und dauerhafte­n Wiederanla­ufen dienlich sind, wird sich zeigen. Es sieht so aus, als ob Augsburg, das zuletzt um einen Inzidenzwe­rt von 50 pendelte, in einen Jo-jo-lockdown geraten könnte. Gedient ist damit, außer dem Virus, letztlich niemandem.

Wenn man den Blick ein wenig weiter in die Zukunft schweifen lässt, dann ist die beunruhige­ndste Botschaft die Einschätzu­ng, dass Corona die Ungleichhe­it zwischen den Einkommens­gruppen verstärkt. Augsburg mit seinem relativ hohen Anteil an armen oder von Armut betroffene­n Menschen wäre davon besonders betroffen.

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