Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Paulo Otavios brutaler Ausraster
Es gibt mehrere Dinge, die den Zu schauer an dieser Szene aus der 94. Minute zwischen der TSG Hoffen heim und dem VFL Wolfsburg sprachlos zurückließen. Zum einen natürlich die Aktion als solches von Wolfsburgs Paulo Otavio: Der Brasi lianer war dem Tsgstürmer Mou nas Dabbur auf den Fersen, der aufs leere Tor sprintete. Der Israeli hät te wohl auch getroffen, wenn sein Verfolger nicht zur wahrscheinlich brutalsten Aktion dieser Bundesliga Saison ange setzt hätte: Mit beiden Beinen sprang der 26Jährige dem Stürmer von hin ten in die Bei ne. Selten war eine Rote Karte berechtigter. Die Aktion war ver wunderlich, weil kurz danach ohnehin abgepfiffen wurde und die Wolfs burger 1:2Niederlage schon vor der Grätsche feststand. Am überra schendsten war, dass sich Dabbur da bei nicht verletzte. Dass der Körper des 28Jährigen den Gesetzen der Physik und Medizin trotzte, war zugleich das einzig Positive an dieser Szene. Das Erschrecken über das brutale Einsteigen seines Gegenspie lers war Dabbur schon auf dem Platz anzusehen. Vfltrainer Oliver Glasner nahm seinen Spieler in Schutz: Er habe retten wollen, was nicht mehr zu retten war. Otavio selbst bat via soziale Medien um Ent schuldigung. „Gott sei Dank habe ich meinen Gegenspieler nicht ver letzt“, schrieb er noch am Sams tagabend. Als er mit Fußball anfing, habe er von Momenten geträumt, in denen er der Held sein würde. „Ich würde aber sagen, dass das heute einer der Albträume war.“(eisl)