Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Niedergeschlagen
Die Gladbacher können auch in Leverkusen ihre Krise nicht beenden
Mönchengladbach Max Eberl versuchte es mit Humor. „Ich bin relativ breit und habe breite Schultern“, sagte der Sportdirektor von Borussia Mönchengladbach nach der fünften Niederlage in Serie. Doch der 47-Jährige gewährte auch einen Blick in sein Inneres. „Es ist ein komplizierter Tag, ein Tag, der wehtut.“Eberl verliert nicht nur Trainer Marco Rose im Sommer, sondern allmählich auch die sportlichen Ziele aus den Augen. Dies ist die bitterste Feststellung nach dem mit 0:1 verlorenen West-derbys gegen Bayer Leverkusen.
Trotz des Sturzes auf Rang zehn und Forderungen aus der Fanszene, sich sofort von Rose zu trennen, hält der Sportdirektor an seinem Plan fest. „Da gehen wir weiter durch“, sagte Eberl. Einen Zusammenhang zwischen seinem Wechsel nach Dortmund und der derzeitigen Krise sieht Rose nicht. Eberl kennt den Mechanismus. „Momentan läuft sehr viel gegen uns. Wenn man gewinnt, laufen Dinge von allein. Andersherum ist es etwas komplizierter“, sagte er.
Für Anschauungsunterricht hatten die Gladbacher am Samstag den besten Platz. Bayer Leverkusen, mittlerweile mit sieben Punkten mehr ausgestattet als Gladbach, steckte in einer ähnlichen Lage nach den Pleiten im Dfb-pokal, der Europa League und dem schlechtesten Rückrundenstart seit zwölf Jahren. Da stand auch Trainer Peter Bosz in der Kritik und erhielt wie Rose Rückendeckung. „Es ist nicht so einfach, in dieser Situation mutig nach vorne zu spielen. Wir haben jedoch nicht wie eine Mannschaft gespielt, die verunsichert ist oder Angst hat“, sagte Bosz, der allerdings lange auf das Siegtor warten musste, ehe Patrik Schick die Elf mit seinem Treffer in der 76. Minute erlöste.
0:1 Schick (77.)