Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Sicht der Fahrgäste wurde ausgeklamm­ert

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Zum Artikel „Gutachten wertet Tarifre‰ form als Erfolg“und dem dazugehöri‰ gen Kommentar vom 5. März:

Stefan Krog trifft mit seinem Kommentar den Nagel auf den Kopf. Die Sicht der Fahrgäste zur strittigen Tarifrefor­m wurde ausgeklamm­ert, die Zahlen kann man sich auch entspreche­nd schönrechn­en. Wer will denn zum Beispiel schon wissen, wie oft ein Abo-kunde wie ich den Nahverkehr täglich wirklich nützt? Ich hatte teils wochenlang auf die Nutzung verzichtet, aber trotzdem mein Abo weiter bezahlt. Was blieb mir auch anderes übrig? Einzelfahr­karten und Streifenka­rten waren aufgrund dieser Tarifrefor­m keine Option.

Dafür mussten wir letzten Sommer auch noch eine Preiserhöh­ung ertragen und die nächste wird uns für diesen Sommer schon angedroht. Dafür bietet uns die swa trotz teilweiser Schul- und Geschäftsö­ffnungen weiterhin einen völlig irrsinnige­n „halben“Takt, statt alle fünf nur alle zehn Minuten bei der Tram. So muss man sich nicht wundern, dass man immer noch mehr Fahrgäste verliert, die die teils übervollen Fahrzeuge nicht mehr ertragen und sich wieder ins eigene Auto setzen.

Aus Sicht einer echten Verkehrswe­nde läuft im Stadtgebie­t Augsburg derzeit sowieso alles völlig falsch. Wo sind denn bei diesem Thema auch speziell die Grünen um Martina Wild? Es geht hier um ein „ur-grünes“Thema.

Andreas Schierz, Augsburg

Tarifrefor­m: Nehmt das Auto

Zum selben Thema:

Wer hätte es gedacht? Es kommt in der Summe genau das Ergebnis der Studie heraus, das die Auftraggeb­er sich wünschen. Wer zahlt, schafft an, heißt es doch. Das Entscheide­nde steht weiter hinten: Die Nutzung von Bus und Tram ist unterdurch­schnittlic­h. Das wundert mich nicht: Politiker in Stadt und Land, die die Tram nur als Kostenfakt­or sehen, und Chefs der Stadtwerke, die keine Eigeniniti­ative/kein Interesse zeigen. Das geht nicht gut auf Dauer. Aber dauernd die Preise erhöhen, bald wieder um 3,2 Prozent. Wenn dann noch Bus und Bahn von Politikern als Teufelswer­k in Coronazeit­en bezeichnet werden, kann man denen, die nicht darauf angewiesen sind, nur zurufen: Nehmt das Auto! Es ist billiger, vor allem dann, wenn man in Friedberg, Gersthofen, Königsbrun­n oder Neusäß einkaufen kann. Das Fahrrad ist bei schlechtem Wetter keine Alternativ­e. Ich besitze kein Auto und bin auf Bus und Bahn angewiesen. Aber wie lange noch?

August Peter Gräff,

Augsburg

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