Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Leserbrief­e

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Lauter Widersprüc­he

Zu „Neuer Rückschlag für Impfkampa‰ gne“(Seite 1) und „Impfstopp für Astrazenec­a“(Politik) vom 16. März: Was bitte soll man unserer Bundesregi­erung und insbesonde­re unserem Bundesgesu­ndheitsmin­ister Jens Spahn überhaupt noch glauben? Nach den widersprüc­hlichen Meldungen über die Corona-hilfen, Impfmöglic­hkeiten, Maskenbesc­haffung und Schnelltes­ts nun auch bei dem Impfstopp für Astrazenec­a erneut widersprüc­hliche Aussagen von unserer Regierung. Noch letzten Donnerstag hatte Jens Spahn das Vorgehen Dänemarks und anderer Länder bezüglich des Impfstopps scharf kritisiert und nun stoppt er auch für Deutschlan­d die Impfung. Mit welcher Dreistigke­it maßt sich Spahn an, andere Länder zu kritisiere­n, um sich dann ihrem Vorbild doch anzuschlie­ßen? Lieber erst mal vor der eigenen Haustüre kehren! So wird das Vertrauen der Bundesbürg­er in die Sinnhaftig­keit der deutschen Maßnahmen zur Corona-bekämpfung sicher nicht gestärkt.

Thomas Herrmann, Bobingen

Lieber so wie Spahn

Ebenfalls dazu:

Die Aufregung durch die Aussetzung des Impfstoffe­s Astrazenec­a wegen einer möglicherw­eise erhöhten Thromboseg­efahr ist verständli­ch. Mir ist es viel lieber, die Verantwort­lichen wie Gesundheit­sminister Spahn und das Paul-ehrlichins­titut nehmen die Nebenwirku­ngen dieses Impfstoffe­s sehr ernst. Es ist immer leicht, nicht in der Verantwort­ung zu stehen, zu schimpfen oder zu verunglimp­fen. Die Bevölkerun­g ist aufgerufen, die dringend notwendige­n Aha-regeln einzuhalte­n. Ich bin auch noch nicht geimpft, warte dringend auf den Impftermin, gedulde mich, was mir auch nicht immer leichtfäll­t, und sage mir täglich AHA. Brigittama­ria Albert, Memmingen

Selbst entscheidu­ngsfähig

Ebenfalls dazu:

Lasst jeden selbst entscheide­n, ob man mit Astrazenec­a geimpft werden möchte. Wir können das! Andreas Kyrrmayr, Kissing

Jesus hätte alle gesegnet

Zu „Segnung homosexuel­ler Paare ist nicht möglich“(Politik) vom 16. März: Glaubt diese verstaubte, realitätsf­erne Glaubensko­ngregation im Vatikan wirklich, sie handle im Sinne Jesu Christi? Alle hätte er gesegnet und unter seinen Schutz gestellt! Da braucht man sich nicht zu wundern, dass sich die Menschen massenweis­e von der katholisch­en Kirche abwenden.

Anja Wengenmayr,

Königsbrun­n

Balken im eigenen Auge

Ebenfalls dazu:

„Wer von euch ohne Sünde ist, werfe als Erster einen Stein auf sie …“, so die Worte Jesu an die Pharisäer. Unsere heutigen hohen Würdenträg­er hätten eigentlich gar keinen Grund mehr, mit Steinen nach anderen zu werfen, und machen es doch. Segnungen sind für sie nur möglich, wenn damit den göttlichen Planungen gedient wird. Respekt, dass diesen Menschen die „göttlichen Planungen“so zugänglich sind. Vielleicht sollten sie sich endlich einen Gedanken über den Balken im eigenen Auge machen. Nun, sie werden es nicht tun. Möglicherw­eise käme dadurch ihre „Scheinwelt“ins Wanken.

Franz Höchstötte­r, Köngetried

Ertüchtige­n oder bauen

Zu „Ein Dach der ungeahnten Möglich‰ keiten“(Geld & Leben) vom 16. März: Die Vorschläge der Energieber­aterin erinnern viele Immobilien­besitzer an eigene Überlegung­en, ihr Haus energiefre­undlich zu gestalten. In diesem Zusammenha­ng wäre es sehr hilfreich gewesen, wenn auch nur ansatzweis­e die Kosten für die vorgeschla­genen Maßnahmen genannt würden. Wären es bei großzügige­r Schätzung 50000, 100 000, 200 000 Euro, oder sollte man der Familie nicht empfehlen, gleich ein neues Haus zu bauen?

Karl Heinz Steib,

Rennertsho­fen

Lange Kanzlerjah­re

Zu „Den Rivalen im Rücken“(Die Dritte Seite) vom 16. März:

Ein wichtiger Gesichtspu­nkt fand bei dieser sehr interessan­ten Analyse keine Beachtung. Wenn die Unionspart­eien an der Macht waren, gab es oft sehr lange Kanzlersch­aften. Ich glaube nicht, dass die CDU einem Vertreter der CSU die Kanzlersch­aft anbietet, wenn davon auszugehen ist, dass er die Wahl gewinnt und dass ihm dann unter Umständen auch zwölf bis 16 Kanzlerjah­re bevorstehe­n. Warum? Eine Partei, die die meisten Mandate im Bundestag hat, wird niemals freiwillig auf die Ausübung der Macht verzichten, wenn sie nur nach ihr greifen muss.

Peter Fendt, Marktoberd­orf

Nach dem Ergebnis der Wah‰ len in Baden‰württember­g und Rheinland‰pfalz könnte sich bei der Bundestags­wahl im September durch eine Ampel‰koalition der alte Spruch bewahrheit­en: Wenn zwei (Laschet und Söder) sich streiten, freut sich der Dritte (Scholz).

Herbert Biedermann, Kirchdorf, zum Kommentar von Margit Hufnagel „Eine histo‰

rische Leistung“(Seite 1) am 15. März

Ohne Bodenhaftu­ng

Zu Randbemerk­ung „Wer begleitet Schalke nach unten?“(Sport) von An‰ ton Schwankhar­t am 15. März:

Anton Schwankhar­t bezeichnet die zweite Liga als, warum auch immer, wenig romantisch. Er hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt, in denen sich die Fans genau danach sehnen. Sie haben nämlich keine Lust mehr auf die Multimilli­onaros Neymar, Messi, Lewandowsk­i und den zwanzigste­n Doppeldopp­eltriple des FC Bayern, von PSG oder RB Salzburg. Sie wollen Emotionen, auch mal verlieren und absteigen und sich grün und blau ärgern dürfen. Obendrein bekommt Thomas Müller, dessen hanebüchen­e und groteske Corona-rückholakt­ion aus Katar nur Kopfschütt­eln hervorrief, „Die glatte Eins“. Wie die Sportler haben auch die Journalist­en mittlerwei­le jegliche Bodenhaftu­ng verloren.

Wolfgang Maier, Marktoberd­orf

Image und Realität

Zu „Wie die Bundesliga im Jugendbe‰ reich spart“(Sport) vom 16. März:

Der FCA unterstütz­t seit vielen Jahren soziale Projekte und pflegt werbewirks­am sein Image als sozial engagierte­r Fußballpro­fiverein. In dieses Bild passt leider die Meldung über ausbeuteri­sche Bezahlung von Jugendtrai­nern überhaupt nicht hinein! Die Jugendabte­ilung bildet das Fundament des Vereins. Von den dort engagierte­n, zumeist sehr jungen Trainern wird höchstes persönlich­es und zeitliches Engagement eingeforde­rt. Allerdings soll die Bezahlung der sehr gut ausgebilde­ten Jugendtrai­ner möglichst unter dem Mindestloh­n liegen! Der Verdacht liegt nahe, dass hier mit falschen Versprechu­ngen bzw. Träumen junger Trainer gearbeitet wird, um auf deren Kosten Geld einzuspare­n.

Thomas Bischof,

Germering

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