Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Corona diktiert Löws Aufgebot
Ohne fünf England-legionäre?
München Joachim Löw hat seine Zukunft geregelt, aber die Erschwernisse seiner Arbeit durch Corona kann er auch in der Endphase seiner Tätigkeit als Bundestrainer nicht abschütteln. Schon bei der Zusammenstellung des ersten Länderspielaufgebots im Em-jahr holen ihn die Auswirkungen der Pandemie gleich wieder ein. Im Xxl-kader für den Start in die Wm-qualifikation in der kommenden Woche, die zugleich finale Sichtungsmöglichkeit für den vorläufigen Em-kader ist, wird Löw – Stand jetzt – auf fünf England-legionäre um den formstarken Ilkay Gündogan verzichten müssen.
Die Bundesregierung hatte zur Verhinderung der Einschleppung mutierter Formen des Coronavirus für England besondere Einreiseund Quarantäneregelungen bis zu diesem Mittwoch (17. März) beschlossen. Ändert sich daran noch etwas, könnte Löw doch noch mit Gündogan, Timo Werner, Kai Havertz, Antonio Rüdiger und Bernd Leno planen. In der Corona-krise hat sich für den DFB und die Nationalelf nichts geändert. „Es ist eine Fahrt auf Sicht“, sagte Dfb-direktor Oliver Bierhoff zu allen aktuellen Planungen – auch für die EM im Sommer. Die in Duisburg angesetzten Heimspiele gegen Island (25. März) und Nordmazedonien (31. März) will der DFB nicht ins Ausland verlegen, um möglichen Quarantänebestimmungen zu entgehen.
Corona beeinträchtigt den Jahresauftakt damit genauso wie schon den Neustart nach zehn Lockdown-monaten im Herbst 2020 bis zum finalen 0:6-Desaster gegen Spanien. Löw hat mit seiner Rückzugsankündigung nach der Em-endrunde im Sommer eine veränderte Ausgangslage für das Turnierjahr geschaffen.
Es werden erste Fingerzeige erwartet, wie er gerade personell seinen Endspurt als Bundestrainer angehen will. „Den Umbruch während der Wm-quali werde ich nicht unterbrechen“, kündigte Löw bereits an. Dazu passt, dass er die beiden Teenager Jamal Musiala (18) vom FC Bayern und den sogar erst 17-jährigen Florian Wirtz (Bayer Leverkusen) erstmals zum A-team einladen will, wie er vorab verriet.
Klar ist auch: Die 2014-Weltmeister Thomas Müller (31), Mats Hummels (32) und Jérôme Boateng (32) bleiben im März auf der Emwarteliste.