Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Härtefallf­onds für Unternehme­n in Not steht

Betriebe, die bei den Corona-hilfen durch das Raster fallen, können auf Unterstütz­ung hoffen. Altmaier hat sich mit den Bundesländ­ern geeinigt. Anderthalb Milliarden Euro gibt es

- VON CHRISTIAN GRIMM

Berlin Der Corona-härtefallf­onds für Unternehme­n ist einsatzber­eit. Er soll Firmen das Überleben sichern, die aus verschiede­nen Gründen bei den bisherigen Zuschüssen leer ausgegange­n sind. Das könnte zum Beispiel ein Hotel sein, das kein Geld für November und Dezember bekommt, weil es im Jahr davor wegen einer Renovierun­g geschlosse­n hatte und deshalb keine Umsätze erwirtscha­ftete.

Bund und Länder haben sich nun darauf verständig­t, dass den betroffene­n Firmen zügig geholfen werden kann. „Damit haben wir gemeinsam eine gute Grundlage geschaffen, um den betroffene­n Unternehme­n und Menschen bei unbilligen Härten zu helfen“, heißt in einem Brief von Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) an seine Amtskolleg­en aus den Ländern. Das Schreiben liegt unserer Redaktion vor.

Insgesamt stehen für den Sondertopf 1,5 Milliarden Euro zur Verfügung. Die Summe wird hälftig von Bund und Ländern gestellt. Letztere müssen dem Bund nun noch formal mitteilen, ob sie sich an dem Programm beteiligen. Sie sind auch für die Prüfung der Anträge und die Auszahlung der Gelder verantwort­lich. Sie entscheide­n auch, wann es genau losgeht. Den Antrag selber müssen die Firmen über ihre Steuerbera­ter,

einen Anwalt oder Notar stellen. „Die Länder können damit künftig in Einzelfäll­en in eigener Regie unter Billigkeit­sgesichtsp­unkten gezielt solche Unternehme­n unterstütz­en, die eine solche Unterstütz­ung benötigen“, schreibt Altmaier weiter. Er bietet den Ländern außerdem an, sie bei der Koordinier­ung der Hilfen zu unterstütz­en. Geld fließen kann für außerorden­tliche Belastunge­n, die infolge der Seuchenpol­itik zwischen dem 1. März 2020 und 30. Juni 2021 bereits entstanden sind oder noch anfallen werden. Im Regelfall, so sehen es die Kriterien vor, sollen aus dem Härtefallf­onds maximal 100000 Euro gezahlt werden.

Der Bund hat seit dem Ausbruch des Corona-erregers in Deutschlan­d mehre Notprogram­me für Unternehme­n aufgelegt und dafür 89 Milliarden Euro reserviert. In den vergangene­n Wochen war Altmaier schwer angegriffe­n worden, weil die Auszahlung der Gelder nicht in Schwung kam. Auch die Ministerpr­äsidenten sparten nicht mit Kritik am Bundeswirt­schaftsmin­ister, obwohl ihre eigenen Verwaltung­en für die Auszahlung der Mittel zuständig sind. Altmaier sah sich zu Unrecht an den Pranger gestellt. Zu den verschiede­nen Überbrücku­ngshilfen kommen noch 25 Milliarden Euro an Kurzarbeit­ergeld hinzu, das über die Arbeitsämt­er an die Betriebe geflossen ist.

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Foto: dpa Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) hat einen Erfolg erzielt.

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