Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Ein Fall für Söder

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger‰allgemeine.de

Vom Gezerre ums Geld zwischen den verschiede­nen Ministerie­n bekommen die meisten Bürger in aller Regel nicht so viel mit. Genaugenom­men kann es ihnen auch egal sein, was sich da innerhalb der Staatsregi­erung zwischen den Ministerin­nen und Ministern abspielt. Schließlic­h kommt es nur auf das Ergebnis an. Entscheide­nd ist am Ende nur die Frage: Wird das Geld der Steuerzahl­er bestmöglic­h eingesetzt? Geradezu grotesk allerdings wird es, wenn durch die Bank alle in der Regierung der Ansicht sind, dass eine Ausgabe sinnvoll und notwendig ist, die gute Sache dann aber an einem Streit zwischen zwei Ressorts scheitert.

Im Streit um die Berufseins­tiegsförde­rung für benachteil­igte Jugendlich­e ist es noch schlimmer. Über Jahre hinweg hat sich dieses gar nicht so teure Instrument als wirksam erwiesen, den schwächste­n Schülern auf dem Weg ins Berufslebe­n zu helfen. Regierung und Opposition sind überzeugt, dass es gut und wichtig ist, dieses Projekt fortzusetz­en. Doch im Landtag, der beim Haushalt eigentlich das letzte Wort hat, setzte sich der Zank zwischen dem Csu-geführten Sozialmini­sterium und dem Kultusmini­sterium, das von den Freien Wählern geführt wird, nahtlos fort. Die Haushaltsp­olitiker der Regierungs­fraktionen hatten nicht den Mumm, ihrer Staatsregi­erung in die Parade zu fahren. Sie hätten es gekonnt.

Somit fällt der Vorgang auf die gesamte Staatsregi­erung zurück. Entscheide­nd ist, was am Ende herauskomm­t. Ministerpr­äsident Markus Söder sollte die Sache der Jugendlich­en zur Chefsache machen – gerade jetzt, wo es die schwächste­n Jugendlich­en noch schwerer haben als sonst.

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