Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Hallenzeiten gerechter verteilen
Bürgerliche Mitte will Sportvereinen helfen
Die schwierige Lage mancher Augsburger Sportvereine, die bis auf weiteres keine Belegungszeiten mehr in den Schulturnhallen bekommen (wir berichteten), hat die Fraktion der Bürgerlichen Mitte auf den Plan gerufen. Die Lokalpolitiker sehen die Tatsache, dass Sportstunden von Vereinen zugunsten des Präsenzunterrichts ausfallen, durchaus als nachvollziehbar. Allerdings kritisieren sie die Art und Weise der Kommunikation durch die Stadt mit den Sportvereinen als „sehr befremdlich“.
„Dies äußerte sich in einigen Anrufen und Mails von Vereinsvertretern, die bei mir eingingen“, sagt Stadtrat und Fraktionsvorsitzender Hans Wengenmeir. Aus seiner Sicht wäre es geboten gewesen, die Vereine als Betroffene ebenso wie den Sportbeirat, den Sportausschuss und Stadtrat zumindest zeitgleich von der Entscheidung der Schulverwaltung in Kenntnis zu setzen. Rund 50 Vereine sind davon betroffen, dass viele Augsburger Schulen für ihre Turnhallen wohl mindestens bis Ende des Schuljahres Eigenbedarf angemeldet haben. Belegungszeiten tagsüber oder abends für Vereine, die bis vor der Coronapandemie üblich waren, würden damit bis auf weiteres entfallen.
Das vom Sportreferat angekündigte Prinzip, dass jene Vereine, die am schnellsten zugreifen, die noch wenigen freien und buchbaren Termine erhalten, findet Wengenmeir ungerecht. „Manche Vereine in bestimmten Stadtvierteln, die ausschließlich in Schulen trainieren, verlieren fast alle Trainingszeiten und damit nahezu ihr komplettes Angebot, während andere kaum davon betroffen sind. Insofern sollten die Vereine mit großen Ausfällen auch ein vorrangiges Zugriffsrecht auf offene Hallenzeiten erhalten“, betont Wengenmeir.
Viele Vereine würden sich intensiv mit der Wiederaufnahme des Sportbetriebs beschäftigen, erstellen Trainingspläne und Hygienekonzepte, nur um nun zu erfahren, dass das in vielen Fällen wieder hinfällig ist. „Der Unmut steigt merklich, auch wenn im Sport das Verständnis für Corona-maßnahmen bisher groß war“, schildert Wengenmeir seinen Eindruck von der Lage in den Sportvereinen.