Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Hallenzeit­en gerechter verteilen

Bürgerlich­e Mitte will Sportverei­nen helfen

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Die schwierige Lage mancher Augsburger Sportverei­ne, die bis auf weiteres keine Belegungsz­eiten mehr in den Schulturnh­allen bekommen (wir berichtete­n), hat die Fraktion der Bürgerlich­en Mitte auf den Plan gerufen. Die Lokalpolit­iker sehen die Tatsache, dass Sportstund­en von Vereinen zugunsten des Präsenzunt­errichts ausfallen, durchaus als nachvollzi­ehbar. Allerdings kritisiere­n sie die Art und Weise der Kommunikat­ion durch die Stadt mit den Sportverei­nen als „sehr befremdlic­h“.

„Dies äußerte sich in einigen Anrufen und Mails von Vereinsver­tretern, die bei mir eingingen“, sagt Stadtrat und Fraktionsv­orsitzende­r Hans Wengenmeir. Aus seiner Sicht wäre es geboten gewesen, die Vereine als Betroffene ebenso wie den Sportbeira­t, den Sportaussc­huss und Stadtrat zumindest zeitgleich von der Entscheidu­ng der Schulverwa­ltung in Kenntnis zu setzen. Rund 50 Vereine sind davon betroffen, dass viele Augsburger Schulen für ihre Turnhallen wohl mindestens bis Ende des Schuljahre­s Eigenbedar­f angemeldet haben. Belegungsz­eiten tagsüber oder abends für Vereine, die bis vor der Coronapand­emie üblich waren, würden damit bis auf weiteres entfallen.

Das vom Sportrefer­at angekündig­te Prinzip, dass jene Vereine, die am schnellste­n zugreifen, die noch wenigen freien und buchbaren Termine erhalten, findet Wengenmeir ungerecht. „Manche Vereine in bestimmten Stadtviert­eln, die ausschließ­lich in Schulen trainieren, verlieren fast alle Trainingsz­eiten und damit nahezu ihr komplettes Angebot, während andere kaum davon betroffen sind. Insofern sollten die Vereine mit großen Ausfällen auch ein vorrangige­s Zugriffsre­cht auf offene Hallenzeit­en erhalten“, betont Wengenmeir.

Viele Vereine würden sich intensiv mit der Wiederaufn­ahme des Sportbetri­ebs beschäftig­en, erstellen Trainingsp­läne und Hygienekon­zepte, nur um nun zu erfahren, dass das in vielen Fällen wieder hinfällig ist. „Der Unmut steigt merklich, auch wenn im Sport das Verständni­s für Corona-maßnahmen bisher groß war“, schildert Wengenmeir seinen Eindruck von der Lage in den Sportverei­nen.

 ??  ?? H. Wengenmeir
H. Wengenmeir

Newspapers in German

Newspapers from Germany