Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

„Das lief nicht besonders gut für mich“

Torwart Olivier Roy ist der größte Pechvogel der Panther. Momentan laboriert er an einer schweren Knieverlet­zung und hat zudem gerade eine Corona-erkrankung überstande­n

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Erst zogen Sie sich im Februar eine schwere Knieverlet­zung zu, dann kam am 5. März die Nachricht, Sie seien positiv auf das Coronaviru­s getestet worden. Sie mussten 14 Tage in häusliche Quarantäne, die inzwischen beendet ist. Wie geht es Ihnen jetzt? Olivier Roy: Mir geht es eigentlich ganz gut. Ich habe wieder Physiother­apie, kann meine Behandlung­en und Krafttrain­ing machen.

Wie geht es Ihrem Knie?

Roy: Es wird besser und schaut eigentlich schon wieder ganz gut aus. Wir behandeln es jeden Tag.

Haben Sie einen bestimmten Zeitpunkt im Kopf, zu dem Sie wieder auf dem Eis stehen wollen?

Roy: Nein, nicht wirklich. Es ist ein Prozess, der Geduld braucht. Wenn ich mich im Kraftraum gut genug fühle und dort keine Schmerzen mehr habe, werde ich es auf dem Eis probieren. Aber es ist ein langer Weg und ich will nicht zu sehr an einen bestimmten Zeitpunkt denken. Wenn du dir ein Ziel setzt und es erreichst, ist das natürlich toll. Aber wenn du es nicht schaffst, zieht es dich nur runter. Ich gebe jeden Tag alles dafür, dass es so bald wie möglich funktionie­rt. Ich will mich aber nicht unter Druck setzen. Das Knie braucht einfach Zeit, um zu heilen. Und wenn es nicht zu hundert Prozent ausgeheilt ist, werden wir auch nichts riskieren.

Die Hoffnung lebt, dass Sie in dieser Saison ein Spiel absolviere­n können? Roy: Das ist wirklich schwer zu sagen und hängt auch davon ab, wie lange die Saison noch ist für uns.

Aber unter dem Strich bleibt, dass für Sie in dieser Saison alles Pech zusammenge­kommen ist, das man als Sportler so haben kann ...

Roy: Ja, das lief nicht besonders gut für mich. Ich hatte ja am Anfang schon eine Muskelverl­etzung. Die hatten wir gerade in den Griff bekommen und ich bin gerade wieder in Form gekommen, da fällt mir ein Gegenspiel­er auf mein Knie und ich musste wieder mit einer Reha anfangen. Aber okay, so ist es nun mal. Das sind Dinge, die ich leider nicht kontrollie­ren kann. Es ist nicht leicht, den Jungs dabei zuzusehen, wenn sie spielen.

Und oben drauf hatten Sie dann auch noch einen positiven Corona-test. Wie schwer waren die Symptome bei Ihnen? Roy: Ich hatte Glück und kaum Symptome. Zudem hatte ich in dieser Zeit aufgrund meiner Verletzung ohnehin keinen Kontakt zu meinen Mitspieler­n.

Aber trotzdem mussten Sie zwei Wochen zu Hause bleiben und durften keinen Kontakt zu anderen haben. Wie sind Sie in der Zeit zurechtgek­ommen? Roy: Das war schon okay. Ich hatte immer einen vollen Kühlschran­k.

Das Problem war eher, dass mein Knie nicht behandelt werden konnte. Ich habe ein paar Geräte in meiner Wohnung, um zu trainieren. Ich hatte auch immer wieder Videocalls mit unseren Trainern, aber das ersetzt natürlich keine Massagen oder andere Therapien. Trotzdem hat das Knie in den zwei Wochen große Fortschrit­te gemacht.

Wie haben Sie Kontakt zu Mannschaft­skollegen gehalten?

Roy: Wir haben eine Whatsappgr­uppe, in der ziemlich viel Verkehr ist. Und wie gesagt: Ich hatte jeden Tag Kontakt mit unseren Trainern und Physiother­apeuten. Und natürlich habe ich mir alle Spiele der Jungs angeschaut, ich hatte ja ausreichen­d Zeit.

Ihren

Ihre Kollegen müssen schon am heutigen Freitag wieder ran, um 19.30 Uhr beginnt das Spiel in Iserlohn. Was denken Sie über die Saison der Panther bis hierher?

Roy: Es sind ein bisschen zu viele Hochs und Tiefs, wir noch nicht konstant genug. Wir haben gezeigt, dass wir mit jedem Team aus der Liga mithalten und es schlagen können. Wir müssen aber mehr Konstanz in unser Spiel bringen.

Momentan liegen neun Punkte zwischen den Panthern und dem vierten Platz, der zur Teilnahme an den Playoffs berechtigt. Zwölf Spiele stehen noch aus. Schaffen die Panther es, diesen Rückstand aufzuholen?

Roy: Schwer zu sagen. Alles was wir kontrollie­ren können, sind unsere eigenen Spiele. Davon gibt es noch zwölf, von denen wir möglichst viele gewinnen müssen. Das ist unser Job und nur so können wir uns noch eine Chance geben. Was wir nicht beeinfluss­en können, sind die Ergebnisse der anderen Mannschaft­en.

Also wäre es doch ein guter Plan, wenn die Panther in die Play-offs einziehen und Sie dann auf dem Eis stehen ...? Roy: Ja, das ist ein guter Plan. Damit könnte ich gut leben. Der Zeitrahmen, den die Ärzte mir gegeben haben, könnte das zulassen. Das ist natürlich auch in meinem Hinterkopf. Aber wie gesagt: Ich will mich nicht unter Druck setzen.

Interview: Andreas Kornes

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Foto: Siegfried Kerpf Einen Olivier Roy in Top‰form gab es in dieser Saison nur sehr selten zu sehen. Derzeit Sommerpaus­e noch rechtzeiti­g wieder fit wird. fällt er wegen einer Knieverlet­zung lange aus. Noch ist unklar, ob er vor der

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