Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Brandstiftung im Stadtwald?
Teile des Waldgebietes brennen am Donnerstagmittag. Polizei und Feuerwehr sind mit einem Großaufgebot im Einsatz. Der Fall erinnert an zwei Feuer im vergangenen Jahr
gebot mit insgesamt elf Feuerwehrfahrzeugen und 50 Feuerwehrleuten im Stadtwald, um die Flammen zu löschen. Die Polizei sperrte den Bereich um die Brandstellen großräumig ab und setzte einen Polizeihubschrauber ein, um die Löschtrupps zu unterstützen. An dem Hubschrauber war eine Wärmebildkamera installiert, um Glutnester zu finden. Die Kriminalpolizei Augsburg hat die Ermittlungen übernommen. Über eine mögliche Brandursache, heißt es von den Ermittlern, könnte zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussage getroffen werden.
Dass eine mögliche Brandstiftung hinter dem Feuer steckt, kann also derzeit nicht ausgeschlossen werden. Der Fall erinnert zudem an zwei Feuer, die es im vergangenen Jahr an ähnlicher Stelle gegeben hat. Damals brannte es im Frühjahr im
Augsburger Stadtwald zwei Mal innerhalb kurzer Zeit, offenbar hatte damals ein Brandstifter zugeschlagen. Anfang April hatte ein etwa 300 auf 400 Meter großes Waldstück gebrannt. Der Feuerwehr gelang es damals aber schnell, das Feuer in den Griff zu bekommen. Nach Angaben der Polizei hatte es damals im selben Bereich schon eine Woche zuvor, Ende März, einen kleineren Waldbrand gegeben. Ein Polizeisprecher sagte damals gegenüber unserer Redaktion, dass man von einer vorsätzlichen Brandstiftung ausgehe. Aufgeklärt werden konnte der Fall aber offenbar nicht.
Augsburger Forscher untersuchten zuletzt, welche Folgen begrenzte Waldbrände auf die Natur im Stadtwald haben. Ein Ergebnis: Tiergruppen wie Käfer, Tagfalter und Heuschrecken litten offenkundig nicht nachhaltig unter den
Waldbränden vergangenes Jahr, auch wenn das Artenspektrum insgesamt abnimmt. Ähnlich sieht es bei den Ameisen aus. Die gute Nachricht für die Naturforscher war, dass diese Insekten das Feuer fast schadlos überstanden haben. Die schlechte Nachricht: Die Zahl der Ameisenarten geht im Stadtwald offenbar generell zurück.