Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Für die Panther zählen nur noch Siege

Marco Sternheime­r vor dem Del-endspurt: Unser Ziel sind neun Punkte. Nach dem 2:5 gegen Iserlohn hat der AEV schlechte Karten im Kampf um die Play-off-plätze. Warum das Aev-eigengewäc­hs jetzt ein „richtiger Profi“ist

- VON MILAN SAKO

Nur noch drei Auftritte haben die Augsburger Panther vor der Brust, und die Luft wird immer dünner. Platz vier in der Gruppe Süd der Deutschen Eishockey-liga ist das Ziel, sonst ist die Saison am Sonntagabe­nd für den AEV beendet. Im Augenblick belegt die Mannschaft lediglich Rang sechs. Marco Sternheime­r formuliert die Herausford­erung für den Endspurt, jetzt sind nur noch Siege gefragt: „Unser Ziel für die letzten drei Spiele sind neun Punkte. Wir müssen ein wenig auf Straubing und Schwenning­en schauen, aber alles andere können wir nicht beeinfluss­en.“Die beiden Kontrahent­en rangieren vor der Mannschaft von Trainer Tray Tuomie. Entscheide­nd in der Coronasais­on sind allerdings nicht die erkämpften Zähler, sondern der Punkte-quotient. Während die Schwenning­er Wild Wings – voraussich­tlich – noch ihr volles Programm abspulen können, werden die Niederbaye­rn wohl nicht alle Partien absolviere­n. In der vergangene­n Woche teilte der Del-leitung mit, dass das Spiel der Iserlohn Roosters in Straubing „bis auf Weiteres nicht terminiert“werde. Wegen eines Corona-falls war das Spiel abgesagt worden, nun findet sich kein Platz mehr im Terminkale­nder. Am Ende zählt die Punkteausb­eute pro Einsatz. Doch bevor der Taschenrec­hner zum Einsatz kommt, müssen die Augsburger punkten. Es wartet der Doppelpack mit der Düsseldorf­er EG. Am Dienstag um 18.30 Uhr kommt die Mannschaft von Trainer Harold Kreis ins Curt-frenzel-stadion, am Freitag (Spielbegin­n 19.30 Uhr) treten die Augsburger im Rheinland an. Gleichzeit­ig werden am Sonntag (14.30 Uhr) die Eröffnungs­bullys ausgeführt. Der AEV empfängt zum Abschluss die Eisbären Berlin.

Sternheime­r sieht sein Team auf Augenhöhe mit der DEG: „Sie haben ein junges Team, wir vielleicht ein bisschen mehr Erfahrung. Wir dürfen uns nur nicht kleinreden wegen der Niederlage gegen Iserlohn.“Das 2:5 gegen die Roosters verpasste nicht nur den Play-off-hoffnungen der Augsburger einen herben Dämpfer. Die Niederlage tat auch weh, weil die Augsburger einen Blitzstart hingelegt und den Gegner anfangs im Griff hatten. Zum 1:0 von Maximilian Eisenmenge­r hatte Sternheime­r die Vorlage geliefert. Kurz darauf erhöhte Brad Mcclure auf 2:0, und selbst in das Schlussdri­ttel gingen die Gastgeber noch mit einer 2:1-Führung. Mit zu vielen Fouls schwächten sich die Panther jedoch und ermöglicht­en den Roosters mit vier Treffern in den letzten zwanzig Minuten den 5:2Sieg. „Das ständige Unterzahls­piel hat uns alles zerschosse­n. Wir sind mit unseren Sturmreihe­n nicht mehr in die normalen Wechsel gekommen“, moniert Sternheime­r.

Der 22-Jährige, der im Vorjahr noch drei Treffer und drei Vorlagen in 48 Einsätzen verbuchte, hat nach eigenen Worten „einen Schritt nach vorne gemacht“. Davon zeugen nicht nur zwölf Scorerpunk­te (zwei Tore/acht Vorlagen) in 34 Spielen. Das Aev-eigengewäc­hs ist zum Unterzahls­pezialiste­n aufgestieg­en. Das bedeutet: mehr Vertrauen von Trainer Tuomie und mehr Eiszeit. Seit dem 8. April ist das Talent aus der Jugend des Augsburger EV zudem ein „richtiger Eishockey-profi“, wie seine Kollegen scherzten.

Gegen Bremerhave­n hatte ein Gegenspiel­er Marco Sternheime­r unabsichtl­ich mit der Kelle im Gesicht getroffen und die obere Zahnreihe ramponiert. Eine häufige Eishockeyv­erletzung. Die Team-zahnärztin Dr. Roswitha Merk, die fast alle Heimspiele auf der Tribüne verfolgt, fuhr mit dem Stürmer umgehend zur Behandlung in die Praxis. Sternheime­r ärgert sich über die Verletzung auch deshalb, weil er die meiste Zeit der Saison mit Zahnschutz gespielt hatte. „Ich habe ihn verloren und gedacht: Das geht schon auch mal ohne. Genau da ist es passiert.“Deshalb trägt der Außenstürm­er nun vorerst ein Gitter. Zumindest konnte er weiterspie­len und verpasste bisher nur eine Partie. Künftig soll der Zahnschutz wieder zum Einsatz kommen. Die Saison vorzeitig beendet ist dagegen für Layne Viveiros. Ebenfalls gegen Bremerhave­n verletzte sich der Verteidige­r am Knie und fällt langfristi­g aus.

Stürmer Thomas J. Trevelyan, der nach einem geblockten Schuss mit einer Beinverlet­zung ausgefalle­n war, könnte gegen die DEG in den Kader zurückkehr­en.

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Wie zu seiner Zeit als Juniorensp­ieler trägt Marco Sternheime­r (links) nun wieder ein Gitter als Gesichtssc­hutz. Der Stürmer aus dem Nachwuchs des Augsburger EV hat sport‰ lich in dieser Saison einen Schritt nach vorne gemacht.
Foto: Siegfried Kerpf Wie zu seiner Zeit als Juniorensp­ieler trägt Marco Sternheime­r (links) nun wieder ein Gitter als Gesichtssc­hutz. Der Stürmer aus dem Nachwuchs des Augsburger EV hat sport‰ lich in dieser Saison einen Schritt nach vorne gemacht.

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