Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Warum Vargas für den FCA so wichtig ist
Der Schweizer ist einer der Aktivposten im Spiel des FC Augsburg. Trainer Heiko Herrlich weiß das zu schätzen, sieht aber noch großes Entwicklungspotenzial. Was es am Samstag im Heimspiel gegen Bielefeld braucht
Für Ruben Vargas lohnt sich ein Blick zurück. Auf das vergangene Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim vor zwei Wochen. Ein Tor, eine Vorlage, und das in 45 Minuten. Der Schweizer hatte es ordentlich krachen lassen. In der zweiten Halbzeit konnte er wegen Magen-darmproblemen zwar nicht mehr beim Sichern des Sieges mithelfen, er hatte zuvor aber seine Wichtigkeit deutlich unter Beweis gestellt.
Heiko Herrlich beschrieb am Freitag den Führungstreffer von Vargas noch einmal detailliert. Den Pass von Daniel Caligiuri, den präzisen Abschluss und den damit frühen Jubel. Auch die Vorbereitung des Schweizers für das 2:0 von André Hahn schilderte der Trainer des FC Augsburg noch einmal ausführlich. Ruben Vargas saß in diesem Moment neben Herrlich bei der Pressekonferenz vor dem Spiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Arminia Bielefeld. Er wird die Worte gerne gehört haben. Dumm nur, dass zwischen Hoffenheim und Bielefeld die Auswärtsfahrt nach Gelsenkirchen lag. Beim Schlusslicht FC Schalke 04 hatten die Augsburger 0:1 verloren und eine große Chance vertan, den Klassenerhalt schon so gut wie sicher zu machen. Das möchten sie am Samstag nachholen.
„Ich bin sicher, dass jeder weiß, wie wichtig das Spiel ist“, sagte Herrlich. Vor allem nach der Vorstellung auf Schalke. Herrlich sagte auch: „Wir haben mit diesem Spiel eine Riesenchance.“Die Ausgangsposition des FCA ist deutlich besser als die des Konkurrenten. Bielefeld aber hat nach dem Heimsieg gegen Freiburg wieder Zutrauen und vor allem die Hoffnung auf den Klassenerhalt gefunden. Zumal vor dem Erfolg gegen Freiburg auch ein Sieg in Leverkusen gelungen war. „Man hat gesehen, wie die Mannschaft brennt und um jeden Grashalm gekämpft hat“, sagte Herrlich. Das erwartet er natürlich auch von seinen Spielern. Die müssten aber auch „im letzten Drittel effizienter und präziser“als zuletzt werden.
Gegen Schalke gab es zwar nicht viele Torchancen, aber vor allem Marco Richter und Ruben Vargas hatten gute Gelegenheiten, die Dienstreise doch noch zu einem guten Ende zu bringen. Das aber gelang ihnen nicht. Vargas sagte am Freitag: „Wir haben das Spiel sehr gut analysiert und abgehakt.“Die Trainingswoche danach sei sehr positiv gewesen. Das sieht auch Heiko Herrlich so. „Wir hatte eine sehr konzentrierte Woche“, sagte der Trainer. Auch personell kann er nicht klagen. „Wir können aus dem Vollen schöpfen“, sagte Herrlich. André Hahn hatte zwar Mitte der Woche wegen einer Erkältung mit dem Training aussetzen müssen, ist aber wieder zurück. Florian Niederlechner habe im Training einen sehr guten Eindruck hinterlassen. Er könnte eine Option für die Startelf sein. Ebenso wie Tobias Strobl, dessen spielerische Qualitäten Herrlich im defensiven Mittelfeld schätzt.
Zumal der FCA ähnlich wie auf Schalke auch gegen Bielefeld mehr Ballbesitz haben dürfte. „Tobias hat es gut gemacht gegen Schalke. Er hat das Spiel schnell gemacht“, sagte Herrlich. Kann also gut sein, dass der ehemalige Mönchengladbacher in die Startelf rutscht. Auch Iago ist wieder einsatzbereit und eine Option für die linke Abwehrseite. Herrlich hat also viele Möglichkeiten.
Klar aber dürfte sein, dass Ruben Vargas in der Startelf bleibt. „Er hat eine große Bedeutung für die Mannschaft“, sagte Herrlich. Der Schweizer hat bei 25 Einsätzen fünf Tore erzielt. Dabei war er in dieser Saison nicht immer Stammspieler. Vargas hatte einen Durchhänger, „sich da aber wieder rausgearbeitet“, sagte Herrlich. Und: „Ruben hat noch Entwicklungspotenzial und Luft nach oben. Es ist wichtig, dass er sich stabilisiert und gesund bleibt.“
Die Belastungen sind enorm in dieser Saison. Gerade für Nationalspieler. Vargas war zuletzt immer im Kader der Schweiz. „Natürlich spürt man die vielen Spiele. Wir sind aber alle Profisportler und daran daran gewöhnt“, sagte der 22-Jährige. Er gab aber auch zu: „Natürlich freut sich jeder Spieler, wenn die Saison zu Ende ist und man mal eine Auszeit hat.“Bis dahin aber stehen noch sechs Ligaspiele an. Das wichtigste davon am Samstag.