Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Die Fahrer behalten in Mickhausen den Durchblick
Der Regen bereitet den Piloten und Fans beim Bergrennen nicht allzu große Probleme. Rund 7000 Zuschauer kommen am Wochenende in die Stauden. Die Organisatoren planen bereits das Jubiläumsrennen.
Mickhausen Der langen Liste des Bergrennens von Mickhausen bei Augsburg kann bei seiner 39. Auflage ein neuer Name hinzugefügt werden: Patrik Zajelsnik. Er nahm mit seinem Norma M20 FC dem Zweitplatzierten nach vier Rennläufen über sieben Sekunden ab.
Regnerisch und kalt, so präsentierte sich das Wetter am Trainingstag beim Bergrennen in Mickhausen, das vom ASC Bobingen einmal mehr perfekt ausgerichtet wurde. Doch die rund 131 Fahrer, rund 50 weniger als vor den beiden Pandemie-ausfalljahren, zeigten sich davon unbeeindruckt und jagten die 2,2 Kilometer lange kurvige Strecke mit Spitzengeschwindigkeiten von über 200 Stundenkilometer hoch, ungeachtet des Laubs, das durch den Wind immer wieder auf die nasse Strecke fiel. Patrik Zajelsnik verbesserte sich in den vier Läufen, die ohne nennenswerte Unterbrechungen durchgezogen werden konnten, von 1:13 auf 1:02 Minuten und deutete damit schon seine Vorherrschaft an diesem Berg an. Wie schnell der Deutsch-slowene derzeit ist, das zeigte er auch schon zwei Wochen zuvor, als er beim Haunstein-rennen in der Rhön neuen Streckenrekord fuhr und klar siegte. Zajelsnik, der einen Tankhof in Baden-württemberg betreibt, nahm seinem Verfolger Thomas Conrad mit seinem CRS MTK S5/7 nach vier Läufen über eine Sekunde gesamt ab und fuhr im vierten Lauf mit seinem Norma M20 FC klar Tagesbestzeit. Auf Rang drei landete Dino Gebhard (Norma M20 F) vom ADAC Südbayern, dem schon rund vier Sekunden auf die summierte Spitzenzeit fehlten.
Der Sonntag gestaltete sich dann zunächst wettertechnisch ganz anders. Es war wärmer und die Strecke zumindest in weiten Abschnitten trocken. Gefährlich zeigte sie sich vor allem in den Waldkurven, wo sie den ganzen Tag nicht komplett abtrocknete. Glücklicherweise kam es an beiden
Tagen zu keinen schweren Unfällen und nur zu zwei kleinen Ausrutschern ohne Personenschaden. Sie verursachten kaum Pausen, sodass vier Läufe durchgezogen werden konnten.
Den Sonntag dominierte erneut Patrik Zajelsnik, der von dem Ausfall von Alexander Hin profitierte. Drei Läufe konnte er in seinem offenen Norma im Trockenen absolvieren, blieb als einziger Fahrer in zwei Läufen unter einer Minute und schaffte im dritten sogar fantastische 55,787 Sekunden. Im vierten Durchgang schüttete es unaufhörlich. Doch auch bei diesen miserablen Bedingungen fuhr er mit seinem über 500 PS starken Rennwagen Bestzeit, blieb allerdings rund elf Sekunden über seiner eigenen Bestzeit des Wochenendes. Am Ende siegte er mit gesamt 4:02,834 Minuten deutlich vor Thomas Conrad (4:10,119 Minuten) und Georg Lang (Tatuus Fr 2,0 Evo, 4:19,365 Minuten), die in der Addition über sechs und über 17 Sekunden langsamer waren.
Zur Freude der geschätzt über 7000 Fans waren auch mehr als zehn Fahrer aus der Region am
Start. Die Besten im Gesamtklassement waren Hendrik Uenzen (BMW E36 NHM M3) auf Rang 24 und Wolfgang Glas (VW Golf Minichberger 16V) auf Rang 31, der sich sehr in die Organisation des 39. Mickhauser Bergrennens einbrachte. Trotz der teilweise miserablen Wetterbedingungen zeigten sich die Fans begeistert vom Rennen wie vom freien Zugang zum Fahrerlager und der Möglichkeit, in einem der schnellen fünf Renntaxis mitfahren zu können. Gut angenommen wurde auch die neu eingeführte Klasse GLP, einem Gleichmäßigkeitsrennen, bei dem die Zeit im ersten Rennlauf in den weiteren möglichst genau bestätigt werden muss.
„Absolut super“ fand
Hinrich
Groeneveld , der zum 2. Mal Cheforganisator des Bergrennens des ASC Bobingen war, wie alles gelaufen ist und lobte die hervorragende Arbeit der hunderten von Helfer. „Wir erhielten von Fahrern und Offiziellen viel Lob. Nach dem Start des ersten Fahrzeugs waren alle Probleme weggewischt, die uns vorher so sehr geplagt haben.“
Noch gibt es laut Groeneveld keine genauen Zuschauerzahlen, aber Schätzungen laufen darauf hinaus, dass die Veranstaltung finanziell mit einem leichten Plus abgerechnet werden kann. Deshalb begannen schon am Abend nach dem Rennen die ersten Gespräche für das 40. Bergrennen von Mickhausen, das der ASC Bobingen im großen Stil ausrichten will.
„Nach dem Start des ersten Fahrzeugs waren alle Probleme weggewischt.“
Organisator Hinrich Groeneveld.