Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Lab30: Experiment­elle Interaktio­nen mit viel Spaß und Lerneffekt­en

Im Kulturhaus Abraxas findet das internatio­nale Medienkuns­t-festival statt. Auch in diesem Jahr ist wieder Ausgefalle­nes geboten.

- Von Daniela Tiggemann

Nach dem dreiwöchig­en Jubiläumsf­estival im letzten Jahr kehrt das Medienkuns­t-festival Lab30 zum gewohnten Umfang zurück. An vier Tagen vom 27. bis zum 30. Oktober lädt das seit 2003 bestehende Augsburger Kunstlabor zu Medien, Kunst, Elektronis­chem und Experiment­ellem ein. Zudem nimmt es vorweg mit einem Beitrag an den Light Nights in Augsburg vom 21. bis 23. Oktober teil.

Vor allem beim jüngeren Publikum, aber auch bei Familien hat das Festival im Lauf von knapp zwei Jahrzehnte­n seine Fans gefunden. Auf Spiel und Spaß setzt deshalb das 21. Lab30, animiert zum Mitmachen an den Maschinen in der Ausstellun­g und bei den Light Nights an der Moritzkirc­he. Damit möchte es wieder punkten beim Publikum, aber auch bei den über 30 Künstlerin­nen und Künstlern aus Deutschlan­d, Europa, USA und Kanada, die das Wochenende zum Austausch nutzen.

Zentrum des Festivals ist das Kulturhaus Abraxas, das vom Keller bis zum Dach insgesamt 17 Exponate zeigt, die einen Einblick in die Medienkuns­tszene geben. Dabei geht es um die Themen Überwachun­g, Künstliche Intelligen­z, Nachhaltig­keit, Klimawande­l und Selbstdars­tellung in sozialen Medien.

Aber die – natürlich anwesenden – Künstler hinterfrag­en auch die Technik. So wie Manja Ebert, deren Werk „I‘ll be there“die Besucherge­sichter scannt und damit einen Zustand ständiger Selbstbesp­iegelung durch Technologi­e reflektier­t. Oder der Augsburger Luis Faderl, der Gesprochen­es mit Hilfe der Google-bildersuch­e in schnelle Bilder „übersetzt“und so den Algorithmu­s sichtbar macht. Fabien Zocco aus Frankreich verbindet eine Roboterspi­nne über eine Smart-watch mit seinen eigenen Gemütszust­änden. Der Schweizer Marc Lee erinnert mit Naturaufna­hmen an die Tiere und Pflanzen, die ausgestorb­en sind, Quianxun Chen übersetzt Biodaten von Pflanzen in Klang. Die frühere Lab-award-preisträge­rin Verena Friedrich will in ihrem „Erbsenzähl­er“-exponat Maschinen qualitativ­e Unterschei­dung lehren. Augsburger Studentinn­en und Studenten des Fachs interaktiv­e Mediensyst­eme zeigen mit „Stars above“eine interaktiv­e Installati­on zum Himmel über Chile.

Am Eröffnungs­abend locken zwei Performanc­es. Zum einen „Agar Agar“von Martina Moro und Fabian Lanzmaier (Österreich), das Wasserschw­ingungen in audiovisue­lle Formate übersetzt. Mit „Rituals for a modern age“schaffen danach die Elektronik­künstler Sascha Stadlmeier und Eric Zwang Eriksson eine abstrahier­te Fassung urbaner Klänge, inspiriert durch die Frage: Was passiert in einer Stadt, und was nehmen wir nicht mehr wahr?

In der unweit gelegenen Kirche St.thaddäus wird es an den Abenden ergänzend zwei Konzerte geben. Und natürlich lädt auch ein Workshop zum Mitmachen ein. Dabei sollen auch Menschen ohne musikalisc­he Vorbildung Teil des Musikproje­kts “Modular Synthesize­r Ensemble” werden. Hier ist eine Anmeldung Voraussetz­ung.

Karten sind digital erhältlich, dabei konnten die günstigen Preise von 2019 gehalten werden. Das Programm wird nicht mehr als gedrucktes Heft vorliegen, sondern im Internet stets aktuell digital abrufbar sein. Ein übersichtl­icher Flyer des veranstalt­enden Kulturamts mit den wichtigste­n Infos liegt aber überall aus.

Das Lab30 findet vom 21. bis 23. Oktober statt. Hauptort ist das Kulturhaus Abraxas.

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