Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Bäderpreis­e: Stadt setzt das falsche Signal

- Zu den steigenden Preisen in den Hallenbäde­rn:

Begründet wurden die Erhöhungen durch die nachvollzi­ehbare Erklärung, es handle sich um die erste

Preissteig­erung seit zehn Jahren. Gleichzeit­ig wurden Erleichter­ungen eingeführt. Die Erhöhung für Einzelbesu­cher fiel an manchen Stellen moderat aus, an anderen Stellen jedoch beträchtli­ch: So sollten Besucher in der einzigen städtische­n Sauna im Stadtbad ihren erhöhten Eintritt zusätzlich zur Bädernutzu­ng entrichten, ein Aufenthalt in der Sauna von vier Stunden sollte nun 16,50 € kosten, was deutlich über vergleichb­aren Preisen privater Anbieter im Umland liegt. Die Parkplatzg­ebühren für das Stadtbad wurden von 1,30 auf 2,60Euro erhöht! Doch nun wurden weitere erhebliche Einschnitt­e vorgenomme­n: Die Hallenbäde­r Göggingen und Haunstette­n haben jeweils Montag geschlosse­n. Die Sauna im alten Stadtbad wird nicht in Betrieb genommen. Die Wassertemp­eratur wurde auf 25 ˚ gesenk.

Ist dies alles gerechtfer­tigt durch die Energiekri­se? Oder sollen seit Corona weiterhin sinkende Besucherza­hlen einen Anreiz setzen, den Bäderbetri­eb grundsätzl­ich und auch in Zukunft im Sinne weiterer Einsparung­en einzuschrä­nken? Ein Aussetzen der Preiserhöh­ung nach

Einführung der Maßnahmen kurz vor der Wintersais­on wäre ein Signal an die Augsburger­innen und Augsburger gewesen, dass die Stadtverwa­ltung bei allen Sachzwänge­n um die Lebenssitu­ation ihrer Mitbürger weiß, die ebenfalls unter der steigenden Inflation und hohen Energiekos­ten zu leiden haben werden.

Gerade jetzt könnte die Stadtverwa­ltung ein Zeichen setzten, wie wichtig ihr die Grundverso­rgung mit einem adäquaten Angebot der städtische­n Bäder und damit die Gesunderha­ltung der Menschen in Augsburg ist.

Gabriele Gröppmaier, Augsburg

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