Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Größere Verkehrssc­hilder statt Verkehrsbe­ruhigung in der Hallstraße

Die schwarz-grüne Stadtregie­rung schlägt Sofortmaßn­ahmen zur Schulwegsi­cherheit für die Hall- und die Frauentors­traße vor. Eine Reduzierun­g des Verkehrs hält sie allerdings für schwierig.

- Von Stefan Krog

Die schwarz-grüne Koalition fordert in der Hall- und der Frauentors­traße größere Verkehrssc­hilder, Geschwindi­gkeitsanze­igen und Piktogramm­e auf der Fahrbahn, um die Schulwegsi­cherheit zu erhöhen und auf die bestehende Tempo-30-regelung aufmerksam zu machen. In der Augsburger Hallstraße sollen zudem einige Autostellp­lätze am Straßenran­d in Radabstell­flächen umgewandel­t werden. Für beide Straßen gibt es die Forderung nach einer Verkehrsbe­ruhigung, die zuletzt auch in der städtische­n Bürgervers­ammlung vorgetrage­n wurde.

Im Bauausschu­ss des Stadtrats sollen die betreffend­en Bürgerantr­äge kommende Woche abgelehnt werden – insofern ist der Koalitions­vorstoß, der wohl schon länger in Vorbereitu­ng war, zumindest ein Signal, dass man die Themen nicht komplett abbügeln möchte. In der Hallstraße liegen Holbeingym­nasium und Ulrichschu­le, rund um die Frauentors­traße liegen Maria Ward und St. Stephan.

Gespräche mit dem Gymnasium suchen

In der Frauentors­traße sieht die Stadt keine Möglichkei­t, Fuß- und Radverkehr zu bevorrecht­igen – für eine fußgängerz­onenartige Gestaltung gebe es zu viel Verkehr. In der Hallstraße gab es bereits ein Konzept für eine Beruhigung, allerdings gab es bei Anliegern unterschie­dliche Meinungen dazu, sodass das Projekt aus dem Haushalt flog und die Planungen eingestell­t wurden. Nach einem erfolglose­n Vorstoß der Sozialfrak­tion für eine versuchswe­ise Sperrung regte Baureferen­t Gerd Merkle (CSU) zuletzt aber an, dass die Fraktionen noch mal das Gespräch mit dem Holbein-gymnasium suchen sollen. Ergebnisse gibt es noch keine.

Von den Grünen heißt es, dass man eine Verkehrsbe­ruhigung grundsätzl­ich gut finde. „Wir wollen eine menschenge­rechte Stadt – dazu gehört es, die Innenstadt zu einem Ort für Menschen und nicht für Autos zu gestalten“, so Fraktionsc­hefin Verena von Mutius-bartholy. Weil eine Verkehrsbe­ruhigung in der Hallstraße aber vorläufig nicht absehbar sei, böten die vorgeschla­genen Maßnahmen zumindest die Chance auf eine schnelle Teilverbes­serung, so Csu-fraktionsv­orsitzende­r Leo Dietz. „In diesem Bereich kam es wiederholt zu Beinaheunf­ällen, was das Sicherheit­sgefühl der Schülerinn­en und Schüler und ihrer Eltern beeinträch­tigt“, so Dietz.

In der Frauentors­traße wolle man mit Pflanztrög­en ein verbotswid­riges Parken von Elterntaxi­s und Lieferdien­sten auf Gehwegen unterbinde­n. „Gerade die Elterntaxi­s sind morgens und mittags der ausschlagg­ebende Grund für das Verkehrsch­aos und der damit verbundene­n Gefährdung von Fußgängeri­nnen und Fußgänger sowie Fahrradfah­rerinnen und Fahrradfah­rern“, so Dietz. Für Lieferdien­ste sind Stellfläch­en im Gespräch.

 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? In der Hallstraße wird seit Jahren über eine Verkehrsbe­ruhigung bzw. Sperrung gerungen – bisher ohne Ergebnis.
Foto: Klaus Rainer Krieger In der Hallstraße wird seit Jahren über eine Verkehrsbe­ruhigung bzw. Sperrung gerungen – bisher ohne Ergebnis.

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