Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Auf den TV Augsburg wartet das „Sahnehäubchen“
In der vergangenen Saison verhinderten die Basketballerinnen den Abstieg, jetzt spielen sie in den Play-offs gegen Litzendorf. Spielertrainerin Unger zieht eine erste Bilanz.
Blickt Mirijam Unger auf die bisherigen Leistungen ihrer Mannschaft, wirkt sie hochzufrieden. „Wir haben eine richtig gute Saison gespielt“, betont die Spielertrainerin des TV Augsburg. Vor der Spielzeit in der Regionalliga Süd hatte sie Platz vier und damit das Erreichen der Play-offs als Ziel ausgegeben, mit Rang drei haben die Basketballerinnen die Erwartungen ihrer Trainerin mehr als erfüllt. Wie es Ungers Art ist, fällt das Lob für ihre Spielerinnen kurz und knapp aus: „Sie haben das gut gemacht.“
Neun Siege stehen fünf Niederlagen gegenüber. Äußerst souverän besiegte der TVA im letzten Ligaspiel den Tabellenletzten Fireballs Bad Aibling mit 89:50 (37:28). Beste Werferin war Sophie Kleim (22 Punkte). Wobei Unger den Erfolg der Kategorie „Pflichtsieg“zuordnet. Schon das Hinspiel sei eine deutliche Angelegenheit gewesen, deshalb war der Sieg „ein Muss“, wie es die ehemalige Erstligaspielerin ausdrückt.
Wesentlich größer wird die Herausforderung, die am Wochenende auf die Augsburgerinnen wartet. Mit dem ersten Spiel bei der BG Litzendorf (Samstag, 16 Uhr) steigt der TVA in die Play-offs ein. Unger kann schwerlich einschätzen, was in der Gemeinde nahe Bamberg auf ihre Mannschaft zukommt. Litzendorf hat die Regionalliga Nord auf dem zweiten Platz abgeschlossen, zwei Punkte hinter dem TV Marktheidenfeld.
Sie könne sich Statistiken anschauen, merkt Unger an. Diese verraten aber wenig darüber, wie stark der Gegner bei Rebounds ist, wie groß die Spielerinnen sind oder wer wie viel Einsatzzeit bekommt. „Nach ein paar Minuten werden wir sehen, wie der Gegner spielt, wo er seine Stärken und Schwächen hat“, so Unger. Entsprechend wird sie die eigene Taktik in Angriff und Verteidigung anpassen.
Fest steht: Das Spiel in Oberfranken wird der TVA mit einem stark reduzierten Kader bestreiten. Lediglich acht Spielerinnen werden zur Verfügung stehen, weil Nachwuchsspielerinnen in der Reserve reichlich Spielpraxis bekommen
Statistiken verraten wenig über Gegner.
sollen. Schließlich bringe es den jungen Spielerinnen wenig, wenn sie die lange Reise antreten und nur ein paar Minuten spielen, erklärt Unger.
Im Modus „Best-of-three“werden die Play-offs ausgetragen. Nach dem Hinspiel empfängt der TVA eine Woche später Litzendorf in eigener Halle zum Rückspiel (Samstag, 17. Februar, 20 Uhr). Sollten die Teams je ein Spiel gewonnen haben, entscheidet Spiel drei. Dann wieder in Franken, weil die BGL in der Ligatabelle besser platziert war. In der vergangenen Saison verhinderten die Augsburgerinnen
in den Play-downs den Abstieg, jetzt dürfen sie vollkommen befreit in den Play-offs weiterspielen und sich mit Top-teams messen. „Ich freue mich darauf, dass die Saison noch nicht vorbei ist“, betont Unger. „Auf uns wartet jetzt das Sahnehäubchen.“
Das Männerteam des TVA hat an diesem Wochenende Pause. Dort ist noch nicht entschieden, wie man im Falle des Aufstiegs reagieren würde. Der finanzielle und organisatorische Aufwand sind enorm, die sportlichen Auswirkungen nicht absehbar. Das Frauenteam hat sich längst entschieden. Die Regionalliga sei die richtige Spielklasse, meint Unger. Im Erfolgsfall würde man vom Aufstiegsrecht keinen Gebrauch machen. Frühzeitig hatte Unger das verkündet. Locker, aber nicht minder ehrgeizig will der TVA die Begegnungen mit Litzendorf angehen. Der Spaß stünde im Mittelpunkt, meint Unger und fügt hinzu: „Am meisten Spaß macht Gewinnen.“