Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Und plötzlich sind die Panther Tabellenletzter
Iserlohns Sieg am Mittwoch in Köln hat die Panther (zumindest vorübergehend) auf den letzten Tabellenplatz der Deutschen Eishockey Liga befördert. Der Druck im Abstiegskampf ist damit noch einmal höher geworden.
Als die Kölner Haie am Mittwochabend in eigener Halle schnell mit 2:0 gegen Iserlohn führten, schien alles den (aus Panther-sicht) erhofften Verlauf zu nehmen. Doch kaum eineinhalb Stunden später hatten die Gäste die Partie gedreht und entführten mit einem 5:4-Sieg drei Punkte aus der Rhein-metropole. In der Tabelle hat das die (aus Panther-sicht) unschöne Folge, dass die Roosters erstmals seit Monaten das Tabellenende verlassen haben. Noch ist das zwar nur ein optischer Effekt, denn Augsburg hat ja nun ein Spiel weniger als der Konkurrent absolviert. Gleichzeitig hat sich der Druck im Abstiegskampf aber noch einmal erhöht. Iserlohn hat mit dem Sieg vorgelegt, Augsburg muss nachziehen.
Iserlohns Trainer Doug Shedden hatte den psychologischen Vorteil am Mittwochabend sofort erkannt und sagte bei
„Wenn wir auf die Tabelle schauen, sind wir nicht mehr Allerletzter und das ist ein schönes Gefühl.“Gleichzeitig hob er noch einmal die Außenseiterrolle hervor, in der sich seine Spieler ganz offensichtlich sehr wohlfühlen. „Wir wissen, dass wir nicht das talentierteste Team sind. Aber wir bleiben dran.“Seit er die Mannschaft als abgeschlagenes Schlusslicht übernommen hat, herrscht am Seilersee eine bemerkenswerte Aufbruchstimmung. Shedden, einst auch schon in der Ingolstadt tätig, hauchte dem Klub neue Zuversicht ein. Mit einer Siegesserie hat Iserlohn die einst zwölf Punkte Rückstand auf null zusammengeschmolzen und punktet auch weiterhin konstant.
In Köln kam dann auch noch das hart erarbeitete Glück in Form von individuellen Fehlern der Gegner hinzu. Haie-trainer Uwe Krupp wirkte dementsprechend dünnhäutig,
Torhüter Andreas Jenike (links, hier mit Ex-panther Drew Leblanc) ist einer der Garanten für den Höhenflug der Iserlohn Roosters.
angesprochen auf die letzten beiden Gegentore: „Das waren individuelle Fehler von zwei erfahrenen Spielern. Wir können da jetzt lange diskutieren und überlegen, wie schlecht wir sind oder wir sagen: Wir haben zwei Fehler gemacht im falschen Moment.“Iserlohn
kann das alles nur recht sein. Die Mannschaft spielt effektiv und hat mit Andreas Jenike einen Torwart, der sich nach einem durchwachsenen Saisonstart extrem gesteigert hat und inzwischen einer der Garanten des jüngsten Höhenflugs ist.
Zum direkten und möglicherweise schon vorentscheidenden Duell zwischen Augsburg und Iserlohn kommt es an diesem Sonntag (14 Uhr) im längst ausverkauften Curt-frenzel-stadion.
Zuvor müssen die Panther am Freitag (19.30 Uhr) aber noch beim Tabellenführer Berlin antreten. Entgegen dem normalen Prozedere fliegt die Mannschaft am Freitagmittag nach einem kurzen Anschwitzen im CFS vom Augsburger Flughafen aus in die Bundeshauptstadt.
Nach dem Abendspiel wird dort noch übernachtet, ehe es am Samstagvormittag mit dem Flugzeug wieder zurück nach Augsburg geht, wo dann um 14 Uhr das nächste Training und die unmittelbare Vorbereitung auf das Iserlohn-spiel anstehen. Mit dieser deutlich kostenintensiveren Variante sollen die Reisestrapazen, die zwei lange Busfahrten mit sich brächten, reduziert werden.