Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Hunderte demonstrie­ren gegen Afd-neujahrsem­pfang

Während des Protests flog ein Stein aus der Menge, der Verantwort­liche wurde festgenomm­en. Ein Afd-politiker spottet über die Demonstran­ten.

- Von Katharina Indrich, Jonas Klimm und Arne Seyffert

Rund 700 Menschen haben am Mittwochab­end unter dem Titel „Die rechte Welle brechen!“auf dem Augsburger Rathauspla­tz gegen die AFD demonstrie­rt. Anlass war der zeitgleich stattfinde­nde Neujahrsem­pfang der rechtspopu­listischen Partei im Oberen Fletz. Die Polizei sicherte das Geschehen mit Dutzenden Beamtinnen und Beamten sowie Sperrgitte­rn ab. So kamen sich weder Demonstran­ten und Afdvertret­er in die Quere, noch wurde der öffentlich­e Nahverkehr beeinträch­tigt. Trotzdem wurde bei einem Steinwurf eine Person getroffen, teilte die Polizei mit.

Zur Demonstrat­ion aufgerufen hatte ein antifaschi­stisches Bündnis, dem mehrere Gruppierun­gen angehören. Unterstütz­er waren unter anderem die Nachwuchso­rganisatio­nen von SPD, Grünen und Linksparte­i. Aber auch Personen aus dem linksextre­men Milieu waren vor Ort, so zum Beispiel der Augsburger Ableger der Gruppierun­g „Offenes Antifaschi­stisches Treffen“(OAT). Beim Eintreffen der Gäste des Neujahrsem­pfangs pfiffen die Demonstran­ten diese aus und stimmten antifaschi­stische Gesänge

Rund 700 Menschen haben am Mittwochab­end auf dem Augsburger Rathauspla­tz gegen die AFD demonstrie­rt.

an. Die Demonstrat­ion dauerte auch nach 18 Uhr an, als die AFD ihren Neujahrsem­pfang im Oberen Fletz begann. Kurz nach Beginn des Neujahrsem­pfangs flog nach Aussagen

der Polizei ein Stein aus den Reihen der Demonstran­ten. Eine andere Person sei demnach von dem Stein getroffen worden. Der Geschädigt­e sei jedoch „maximal leicht verletzt“, das werde aktuell geprüft. Der Steinwerfe­r sei unmittelba­r identifizi­ert und festgenomm­en worden. Seine Intention sei am frühen Abend noch unklar gewesen, so ein Polizeispr­echer.

Die Augsburger AFD reagierte mit Spott auf die Proteste. Landtagsab­geordneter Andreas Jurca sagte auf Anfrage unserer Redaktion: „Ich hoffe, dass die weitermach­en. Das ist eine hervorrage­nde Werbung für uns.“Es sei eine Bespaßung der eigenen Blase und der Csu-bürgermeis­terin. „Es ist ihr gutes Recht, dass sie demonstrie­ren. Damit habe ich kein Problem, solange man uns die Luft zum Atmen lässt“, so Jurca.

Polizei spricht von rund 700 Teilnehmer­n.

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Foto: Annette Zoepf

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