Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Hunderte demonstrieren gegen Afd-neujahrsempfang
Während des Protests flog ein Stein aus der Menge, der Verantwortliche wurde festgenommen. Ein Afd-politiker spottet über die Demonstranten.
Rund 700 Menschen haben am Mittwochabend unter dem Titel „Die rechte Welle brechen!“auf dem Augsburger Rathausplatz gegen die AFD demonstriert. Anlass war der zeitgleich stattfindende Neujahrsempfang der rechtspopulistischen Partei im Oberen Fletz. Die Polizei sicherte das Geschehen mit Dutzenden Beamtinnen und Beamten sowie Sperrgittern ab. So kamen sich weder Demonstranten und Afdvertreter in die Quere, noch wurde der öffentliche Nahverkehr beeinträchtigt. Trotzdem wurde bei einem Steinwurf eine Person getroffen, teilte die Polizei mit.
Zur Demonstration aufgerufen hatte ein antifaschistisches Bündnis, dem mehrere Gruppierungen angehören. Unterstützer waren unter anderem die Nachwuchsorganisationen von SPD, Grünen und Linkspartei. Aber auch Personen aus dem linksextremen Milieu waren vor Ort, so zum Beispiel der Augsburger Ableger der Gruppierung „Offenes Antifaschistisches Treffen“(OAT). Beim Eintreffen der Gäste des Neujahrsempfangs pfiffen die Demonstranten diese aus und stimmten antifaschistische Gesänge
Rund 700 Menschen haben am Mittwochabend auf dem Augsburger Rathausplatz gegen die AFD demonstriert.
an. Die Demonstration dauerte auch nach 18 Uhr an, als die AFD ihren Neujahrsempfang im Oberen Fletz begann. Kurz nach Beginn des Neujahrsempfangs flog nach Aussagen
der Polizei ein Stein aus den Reihen der Demonstranten. Eine andere Person sei demnach von dem Stein getroffen worden. Der Geschädigte sei jedoch „maximal leicht verletzt“, das werde aktuell geprüft. Der Steinwerfer sei unmittelbar identifiziert und festgenommen worden. Seine Intention sei am frühen Abend noch unklar gewesen, so ein Polizeisprecher.
Die Augsburger AFD reagierte mit Spott auf die Proteste. Landtagsabgeordneter Andreas Jurca sagte auf Anfrage unserer Redaktion: „Ich hoffe, dass die weitermachen. Das ist eine hervorragende Werbung für uns.“Es sei eine Bespaßung der eigenen Blase und der Csu-bürgermeisterin. „Es ist ihr gutes Recht, dass sie demonstrieren. Damit habe ich kein Problem, solange man uns die Luft zum Atmen lässt“, so Jurca.
Polizei spricht von rund 700 Teilnehmern.