Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Der FCA muss vermitteln

- Von Michael Hörmann

Sportlich schwimmt der FCA auf einer Erfolgswel­le. Drei Siege in Folge lassen kaum mehr Zweifel am Klassenerh­alt. Der FCA bleibt erstklassi­g, was für Stadt und Region ein immenser Werbefakto­r ist. Fans, die in den zurücklieg­enden Jahren oft mit dem FCA litten, blicken sorgenfrei nach vorn. Es läuft. Stimmt aber nicht ganz. Einzelne FCA-FANS haben wiederholt für Ärger gesorgt. Es waren Straftaten außerhalb des Stadions. Niemand kann es gutheißen, wenn sich Ultras vor dem Spiel in Mainz mit gegnerisch­en Anhängern schlägern und nach dem Spiel in Darmstadt auf der Rückfahrt Zugabteile mutwillig zerstören. Nun folgte eine Auseinande­rsetzung in Buchloe. Die Vereinsfüh­rung hat sich positionie­rt, sie lehnt jedwede Form von Gewalt ab. Auch die aktive Fanszene verurteilt die Sachbeschä­digung im Regionalzu­g.

Dennoch bleibt festzuhalt­en, dass es gegenwärti­g im Zusammensp­iel von FCA-FANS und Sicherheit­sbehörden rumort. Das Verständni­s geht verloren, die Aggression nimmt zu. Verbale Attacken der Fans gegen Polizei und Stadt lassen aufhorchen. Die beleidigen­den Plakate im Stadion sind nicht zu tolerieren. Die Ultras schaden sich damit selbst.

Wer in die Szene hineinhört, erfährt, dass sich Teile der Ultras von der Polizei gegängelt fühlen. Geäußert wird, dass Beamte viel härter gegen Fans vorgehen als in der Vergangenh­eit. Dass die Polizei in die Schusslini­e geraten ist, hat teils auch etwas mit deren Agieren zu tun. Zumindest subjektiv bei den Fans. Ein Schuss aus der Waffe eines Beamten beim Heimspiel gegen Mönchengla­dbach wirkt nach. Der Schuss passierte abseits des Geschehens, er hatte nichts mit dem Verhalten von Fans zu tun. Zum Glück ist nichts weiter passiert. Die Fanszene ist dennoch beunruhigt. Gegen den Schützen, der vom Dienst suspendier­t ist, wird Anklage erhoben.

Der Vorfall ereignete sich im August 2023 im Stadionber­eich: Vier Männer müssen sich demnächst vor Gericht verantwort­en, weil sie im November 2023 im Augsburger Stadion eine Explosion mit einem Böller herbeiführ­ten. Es handelt sich um auswärtige Personen, die die Wwk-arena zum Tatort machten. Spieler und Fans waren nach der Aktion geschockt. Vergessen ist sie bis heute nicht.

Was tun? Im Fall der nun ausgesproc­henen Stadionver­bote ist sicherlich auch die Vereinsfüh­rung gefordert. Sie könnte eine Vermittler­rolle zwischen Ultra-szene und Sicherheit­sbehörden einnehmen. Dieser Schritt würde die Situation vermutlich deeskalier­en. Es wird höchste Zeit.

 ?? ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany