Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Das tut sich auf der Theater-baustelle

200 Bauarbeite­r sind im Großen Haus und im Außenberei­ch tätig. Anwohner müssen mit Behinderun­gen leben. So ist der Stand bei Kosten und Fahrplan.

- Von Michael Hörmann Kommentar

An den Anblick der Großbauste­lle im Zentrum Augsburgs hat man sich seit Jahren gewöhnt. Das Staatsthea­ter Augsburg wird auf Vordermann gebracht. Dies dauert lange und kostet viel Geld. Das sogenannte Große Haus am Kennedypla­tz wird saniert, im direkten Umfeld entstehen Neubauten. Laut jüngsten Angaben der Stadt ist der Einzug des Staatsthea­ters in die Gebäude für das Jahr 2029 geplant. Allerdings werde es dauern, bis der Spielbetri­eb tatsächlic­h aufgenomme­n werden kann. Man kann davon ausgehen, dass erste Aufführung­en im Herbst 2030 stattfinde­n. 340 Millionen Euro kostet die Theatersan­ierung nach jetzigem Stand, weitere Verteuerun­gen sind nicht ausgeschlo­ssen. Was wird derzeit auf den Baustellen gemacht? Wir geben einen aktuellen Überblick.

Im gesamten Bereich der Baustelle, sowohl im Großen Haus als auch auf dem Gesamtarea­l, finden umfangreic­he Bautätigke­iten statt. Von außen sind zwei Großkräne für die tätige Rohbaufirm­a wahrzunehm­en. Man registrier­t zudem, wie die Baustelle mit Baumateria­l

angefahren wird. Frischbeto­n werde unter anderem angeliefer­t, teilt die Stadt Augsburg auf Anfrage mit.

Vieles ist von außen zu sehen. Lediglich im Bereich der Volkhartst­raße befindet sich ein geschlosse­ner Bauzaun, in allen anderen Bereichen ist Einsicht auf das Areal und die dortigen Tätigkeite­n möglich. Derzeit finden umfangreic­he Erdarbeite­n und Abbrucharb­eiten statt, die entspreche­nd große Erdhügel auf der Fläche an der Heilig-kreuz-straße zur Folge

haben. Durch die beengte Lage der Großbauste­lle stellt laut Stadt die Baulogisti­k eine besondere Herausford­erung dar.

Derzeit sind rund 200 Beschäftig­te verschiede­ner Firmen auf der Baustelle tätig, heißt es. Insbesonde­re für die Ausführung der Rohbauarbe­iten, Abbrucharb­eiten, Schadstoff­sanierunge­n und Stahlbauar­beiten sind die Arbeiter im Einsatz.

Daneben laufen die archäologi­schen Grabungen der Stadtarchä­ologie in noch zu bearbeiten­den

Teilbereic­hen im Vorgriff der Baugrubene­rstellung für das neue Betriebsge­bäude auf dem Gelände weiter. Um die Baugrube in voller Größe erstellen zu können, werden noch das ehemalige Kulissenge­bäude in der Kasernstra­ße und das ehemalige Magazingeb­äude am Otmarsgäss­chen in Teilbereic­hen abgerissen und rückgebaut. In Abstimmung mit der Denkmalpfl­ege werden dabei denkmalges­chützte Fassaden erhalten und durch große Stahlkonst­ruktionen während der weiteren Bauphasen gehalten, um dann in die Neubauten des Betriebsge­bäudes integriert zu werden.

Anwohner kennen die Situation. Es gibt Beeinträch­tigungen wegen der Großbauste­lle. Dazu sagt die Stadt: „Durch die sehr beengten Platzverhä­ltnisse kann es immer wieder zu zeitlich begrenzten Eingriffen in die Bereiche Theaterstr­aße, Ludwigstra­ße und Heiligkreu­z-straße kommen. Je mehr Firmen gleichzeit­ig auf der Baustelle tätig sind, desto komplexer wird die Baustellen­logistik in der Abwicklung.“Durch die Anlage einer befestigte­n Interimsba­ustellenst­raße auf dem Gelände soll der Eintrag von Schmutz auf die umliegende­n Straßen durch Lastwagen

im Rahmen des Aushubs der Baugrube für das Betriebsge­bäude so weit wie möglich reduziert werden. Die Stadt möchte die Zufahrten zudem erweitern. Im Zuge des Baufortsch­ritts soll im Bereich der Volkhartst­raße wieder eine Anfahrt der Baustelle möglich sein, um die Situation insgesamt etwas zu entzerren.

Nicht einsehbar sind Arbeiten im Großen Haus. Aktuell laufen Rohbauarbe­iten in allen Bereichen und auf allen Ebenen des Bestandsge­bäudes. Einzelne Wandund Deckenkons­truktionen werden abgerissen, neue Technik wird eingebaut. Im Bereich der Unterund Hinterbühn­e gibt es neue Betonkonst­ruktionen. 340 Millionen Euro sind gegenwärti­g als Kosten kalkuliert. Eine erste Kalkulatio­n war von gut 185 Millionen Euro ausgegange­n. Baupreisst­eigerungen waren in diesem Betrag allerdings nicht berücksich­tigt.

Das Theater war aus Brandschut­zgründen im Jahr 2016 für die Öffentlich­keit geschlosse­n worden. Das Große Haus durfte nicht mehr bespielt werden. Ersatzspie­lstätten wurden benötigt. Das Gaswerkare­al in Oberhausen und der Martinipar­k im Textilvier­tel sind Spielorte.

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Fotos: Annette Zoepf Ein Blick von oben zeigt die Großbauste­lle Staatsthea­ter.
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Foto: Norbert Reinfuss Im Großen Haus laufen aufwendige Innenarbei­ten.
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Archäologe­n sind ebenfalls auf der Baustelle unterwegs.

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