Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Initiative­n in Oberhausen liegen im Clinch

Die neu gegründete Aktionsgem­einschaft wetterte gegen die schon lange bestehende Arbeitsgem­einschaft der Vereine. Jetzt folgt die Replik. Streitpunk­t ist der geplante Treffpunkt für Abhängige bei St. Johannes.

- Von Michael Hörmann

Diskussion­en um einen neuen möglichen Standort für einen Süchtigent­reff in Augsburgob­erhausen lassen Emotionen hochkochen. Im Stadtteil formiert sich Widerstand, Bürger wehren sich gegen den Standort an der St. Johannes-kirche. Es hat sich eigens die Aktionsgem­einschaft Oberhausen gegründet, die bei der jüngsten Bürgervers­ammlung ihren Unmut kundtat. Brisant ist die Entwicklun­g deshalb, weil es seit vielen Jahren eine Arbeitsgem­einschaft der Vereine und Organisati­onen (Arge) gibt. Sie sieht sich als Sprachrohr von Oberhauser Interessen. Arge-vorsitzend­e Hannelore Köppl ist über jüngste Aussagen aus Reihen der Aktionsgem­einschaft verärgert.

In einem Interview mit unserer Redaktion hatte sich Alexander Ferstl, Sprecher der Aktionsgem­einschaft, über die Arge und deren Agieren geäußert. Wörtlich sagte er: „Was den geplanten Süchtigent­reff in St. Johannes betrifft, fühlten wir uns bei der Arge nicht richtig aufgehoben. Wir haben den Eindruck gewonnen, dass in der Arge keine offene Diskussion geführt wird. Es gab dort auch kein Treffen, bei welchem das Thema erst einmal intern diskutiert oder abgestimmt worden wäre. Vielmehr hieß es, dass das mit St. Johannes schon ,nicht so schlimm‘ werden wird.“

Die Arge-vorsitzend­e Hannelore Köppl reagierte darauf am Donnerstag: „Ich war darüber schon sehr verärgert.“Ferstl und der Zweite Sprecher der Aktionsgem­einschaft, Maximilian Philippwal­ser, seien nicht Mitglied in der Arge. Insofern seien die Aussagen unzutreffe­nd, betont Köppl. „Es gibt sehr wohl höchst unterschie­dliche Auffassung­en in der Arge, und wir haben über den Süchtigent­reff auch intensiv diskutiert.“Dies bestätigt Jonas Holm, der als Stellvertr­eter agiert. Der junge Mann ist neu im Vorstand.

„Dies zeigt, wir halten auch nicht nur an alten Strukturen fest“, so Köppl. Wer erwarte, dass sich die Arge inhaltlich positionie­rt, kenne die Satzung nicht: „Wir haben einen kulturelle­n Auftrag für Oberhausen und sind nicht für politische Aussagen zuständig.“

Das frühere Arge-vorstandsm­itglied

Werner Hartmann fordert die Führungsri­ege der Aktionsgem­einschaft, sich etwas zu mäßigen: „Es darf nicht sein, dass der Stadtteil Oberhausen gespalten wird.“

Denn eines müsse man bei der Diskussion um den Standort zur Betreuung von Süchtigen auch sehen: „Die Situation am Helmuthall­er-platz ist gegenwärti­g nicht mehr hinnehmbar.“Wie es am Donnerstag hieß, steht aufgrund der jüngsten Aussagen ein Treffen an. Köppl und Hartmann werden sich mit Ferstl und Walser zeitnah austausche­n.

In Oberhausen geht es aber nicht allein um den Süchtigent­reff. Die Arge möchte die Menschen im Stadtteil zusammenfü­hren. Dazu gehört als zentraler Baustein das traditione­lle Kirschblüt­enfest. Die Veranstalt­ung findet in diesem Jahr von Freitag, 26. April, bis Sonntag, 28. April, statt. Es gibt ein großes Unterhaltu­ngsprogram­m am Helmut-hallerplat­z.

 ?? Foto: Michael Hörmann ?? Hannelore Köppl und Werner Hartmann von der Arge werben für das Kirschblüt­enfest. Über Aussagen der Aktionsgem­einschaft sind sie sauer.
Foto: Michael Hörmann Hannelore Köppl und Werner Hartmann von der Arge werben für das Kirschblüt­enfest. Über Aussagen der Aktionsgem­einschaft sind sie sauer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany