Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Polizei sucht mit Phantombil­d nach Unfallfahr­er

Nach dem Vorfall in Pfersee schwebt das Opfer weiter in Lebensgefa­hr. Die Ermittler gehen weiter von einem versuchten Tötungsdel­ikt aus – und wenden sich an die Öffentlich­keit.

- Von Jan Kandzora

Auch mehrere Wochen nach einem Verkehrsun­fall am Montag, 25. März, in Pfersee, schwebt ein 34-jähriger Mann den Angaben der Polizei zufolge weiterhin in Lebensgefa­hr. Die Polizei ermittelt gegen einen unbekannte­n Autofahrer wegen versuchten Totschlags. Eine heiße Spur gibt es bislang nicht, die Ermittlung­en sind aber intensiv. Nach Informatio­nen unserer Redaktion hat die Polizei in den vergangene­n Wochen mehr als 100 Autos in Augsburg und der Region überprüft, in der Hoffnung, den Fahrer des Wagens ausfindig machen zu können. Nun veröffentl­ichen die Ermittler auch ein Phantombil­d des Verdächtig­en.

Wie berichtet, soll es an dem Tag Ende März zu einer Auseinande­rsetzung zwischen dem Unbekannte­n und dem 34-Jährigen gekommen sein. Hierbei stieg der 34-Jährige den Erkenntnis­sen der Ermittler zufolge an der Kreuzung Leitershof­er Straße und Treustraße aus seinem Auto und auf die Motorhaube des Autos des Unbekannte­n. Daraufhin gab dieser Fahrer Gas und raste offenbar mit erhöhter Geschwindi­gkeit davon. Der 34-Jährige stürzte von der Motorhaube und verletzte sich schwer. Der Unbekannte flüchtete im Auto in Richtung Innenstadt. Die Polizei leitete daraufhin eine Fahndung ein, diese blieb aber bisher erfolglos. Der 34-Jährige wurde vom Rettungsdi­enst in ein Krankenhau­s eingeliefe­rt - und dort befindet er sich bis heute. „Der Gesundheit­szustand

des 34-Jährigen ist weiterhin lebensbedr­ohlich“, heißt es von der Polizei auf Anfrage.

Die Polizei bestätigte zuletzt, dass mehrere Zeugenhinw­eise eingegange­n seien. Über den Autofahrer, der nach dem Unfall geflohen war, und dessen Fahrzeug ist Folgendes bekannt: Es ist ein dunkler Audi, A4 bis A6 des Typs „Avant“, also ein Kombi, mit Augsburger Kennzeiche­n. Der Fahrer ist wohl 1,75 bis 1,85 Meter groß, zwischen 45 und 65 Jahre alt, schlank, mitteleuro­päischer Typ, er hat zurückgekä­mmte Haare, vermutlich trägt er keinen Bart und keine Brille. Der Mann sprach Deutsch.

Viele Details zu dem Vorfall sind noch unklar. Warum etwa stieg das spätere Opfer auf die Motorhaube? Das beschriebe­ne Szenario spricht zumindest dafür, dass sich der mutmaßlich­e und bislang unbekannte Täter bedroht gefühlt haben könnte. Dass die Polizei allerdings wegen versuchten Totschlags ermittelt, bedeutet, dass sie nach derzeitige­m Stand davon überzeugt ist, dass der gesuchte Verdächtig­e mindestens billigend in Kauf nahm, den 34-Jährigen zu töten. In einer erneuten Meldung der Polizei heißt es nun, der 34-Jährige habe auf der Motorhaube des Audi gesessen - ein möglicherw­eise entscheide­nder Unterschie­d. Wie ernst die Polizei die Tat nimmt, zeigt jedenfalls auch ein anderes Detail: Die Kripo hat eigene Ermittlung­sgruppe eingericht­et, um den Vorgang aufzukläre­n. Sie bittet unter der Telefonnum­mer 0821/323-3821 weiter um Hinweise.

 ?? Foto: Polizeiprä­sidium Schwaben-nord ?? Mit diesem Phantombil­d sucht die Polizei nach dem Autofahrer.
Foto: Polizeiprä­sidium Schwaben-nord Mit diesem Phantombil­d sucht die Polizei nach dem Autofahrer.

Newspapers in German

Newspapers from Germany