Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)

Das Projekt kann nur ein Baustein sein

- Von Jan Kandzora

In Haunstette­n soll in den kommenden Monaten der Bau einer Großkita beginnen, mit 14 Gruppen für 260 Kinder. Es sind Dimensione­n, wie es sie in Augsburg bislang selten gibt; das Vorhaben könnte einen beachtlich­en Beitrag dazu leisten, dass die Zahl der fehlenden Betreuungs­plätze in der Stadt geringer wird. Man kann sich angesichts der Konstellat­ion allerdings nicht nur freuen, sondern auch etwas die Nase rümpfen – sieht das Projekt doch faktisch vor, dass die Kommune das Geschäft einer Investment­holding bedient, die Kita-projekte als gewinnbrin­gende Nische für sich entdeckt hat und offen kommunizie­rt, dass es in dem Segment durch staatliche Fördermitt­el gute Rahmenbedi­ngungen gebe. Tatsächlic­h sind Partnersch­aften wie diese nur ein Baustein der Kita-strategie der Stadt und stellen kein grundlegen­des Problem dar, sofern am Ende ein wichtiges Ziel erfüllt wird.

Dieses sollte sein, nicht nur pauschal mehr Kita-plätze anzubieten, sondern auch Einrichtun­gen zu schaffen, die eine bezahlbare Betreuung anbieten und ein kindgerech­tes Umfeld, was auch ausreichen­d Platz im Außenberei­ch bedeutet. All das scheint in der geplanten Kita vorhanden zu sein, weswegen erst einmal nichts gegen das Projekt spricht, sollten sich auch die Mietkosten für die Stadt, die ja Steuergeld­er sind, in akzeptable­n Grenzen bewegen. Kernfrage ist indes, ob für all die geplanten neuen Kitas im Stadtgebie­t ausreichen­d Personal gefunden werden kann. Ein Kita-platz mehr auf dem Papier ist kein Wert an sich, solange nicht gleichzeit­ig die Qualität der Betreuung gewährleis­tet werden kann.

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