Augsburger Allgemeine (Ausgabe Stadt)
Florian Wellbrock steht unter Druck
Schwimmer peilt drei Olympiastarts an
Eigentlich könnte Florian Wellbrock relativ entspannt der finalen Olympia-qualifikation bei den deutschen Schwimm-meisterschaften ab Donnerstag in Berlin entgegensehen. Zwei Paris-starts hat der 26-Jährige bereits sicher. Doch das reicht dem Bremer nicht, der in Magdeburg bei Bundestrainer Bernd Berkhahn trainiert. Wellbrock will unbedingt auch über 800 Meter Freistil bei den Spielen starten, aber dafür muss er sich ordentlich strecken. „Seit der WM in Doha hatte ich in der Vorbereitung keine Ausfälle“, erzählt Wellbrock. Wie schon bei der WM in Fukuoka 2023 hatte er auch in Katar im Februar einige so nicht vorgesehene Ausfälle. Hatte er sich in Japan durch den Wm-sieg über zehn Kilometer im Freiwasser den Fahrschein nach Frankreich gesichert, lief es plötzlich nicht mehr. Im Becken blieb er medaillenlos und das setzte sich in Doha im Freiwasser sowie über 800 Meter im Becken fort. Im Wellbrock-lager herrschte etwas Ratlosigkeit, doch die wich noch rechtzeitig, als er sich über 1500 Meter Freistil zu Silber kämpfte und damit auch im Becken ein Olympia-ticket sicher hatte.
Nun also legt der Freiwasserolympiasieger von Tokio alle Konzentration auf die 800 Meter, die am Freitag auf dem Programm stehen. „Das reine Normunterbieten wird über 800 Meter nicht ausreichen“, sagt der Magdeburger. 7:51,65 Minuten sind gefragt, Wellbrock liegt mit 7:48,17 Minuten bereits deutlich darunter, kann aber dennoch nicht für Olympia auf dieser Strecke planen. Denn es gibt nur noch einen Startplatz zu vergeben, weil Sven Schwarz durch seinen vierten Platz in Doha gesetzt ist. Dieser eine Platz ist heiß umkämpft, gegenwärtig hat Wellbrocks Trainingskollege Oliver Klemet mit 7:46,03 Minuten die Nase vorn. „Ich denke, man muss in Berlin 7:42 Minuten anbieten. Mal sehen, was Oli Klemet oder der ein oder andere noch ins Wasser zaubern“, sagt Wellbrock. Und: „Zu verschenken habe ich nichts, es geht um Olympia, da verzichtet man nicht freiwillig.“(dpa; Foto: Gian Mattia D’alberto, dpa)