Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die mit dem Hai schwimmen
Kurs Kinder sammeln Taucherfahrungen im Titania
Mit Haien tauchen – das mag zunächst eher abschrecken. Zum Glück mussten es die Kinder, die am Wochenende im Neusässer Titania ihre ersten Taucherfahrungen gesammelt haben, nicht mit einem echten Weißen Hai aufnehmen, sondern nur mit einer Attrappe. Doch nicht nur das Tauchen stand dabei im Vordergrund, sondern auch die Tierart Hai.
Denn viele Haiarten sind in freier Wildbahn bedroht und bedürfen eines besonderen Schutzes. Durch die Großfischerei und andere durch den Menschen geschaffene Umwelteinflüsse, zum Beispiel Plastikmüll, ist die Anzahl der Haie in unseren Ozeanen stark zurückgegangen. Das ist ein Problem, denn die Fische sind wichtig für das Ökosystem, weil sie alte, kranke und überzählige Tiere fressen und somit das Gleichgewicht im Meer erhalten.
Die Kinder lernten in einem kurzen Vortrag alles Wichtige zum Hai. Iris Ziegler, vom Veranstalter „Shark Projekt“, setzt sich besonders für den Schutz der Haie ein: „Wir arbeiten besonders häufig mit Kindern, denn diese sind unvoreingenommen und kennen die Klischees vom bösen weißen Hai noch nicht.“Mit kurzen Vorträgen und kindgerechten Geschichten versucht man die Kinder für das Thema Umwelt und Haie zu sensibilisieren und aufzuklären.
So weiß der zwölfjährige Kai, dass man Haie unbedingt schützen müsse, da sie sonst aussterben könnten. Wie er selbst in Zukunft dazu beitragen könnte, überlege er sich allerdings noch. Doch nach so viel Ernst kommt der Spaß natürlich auch nicht zu kurz. Die ebenfalls zwölfjährige Anna sagt: „Ich freue mich schon sehr auf das Tauchen.“Sie ist schon lange neugierig, wie sich das anfühlt unter Wasser mit der Sauerstoffmaske zu atmen, konnte es aber bisher nicht ausprobieren, da man nicht früher als mit zwölf Jahren tauchen soll. Dazu sind nämlich die Organe noch nicht genug ausgebildet.
Auch Kai ist schon aufgeregt, er wurde von einem Freund eingeladen mitzukommen und es gefällt ihm gut. Immer vier Kinder spielen zusammen mit den Trainern unter Wasser Spiele, wie einen Ball werfen und fangen, während ein Kind zusammen mit der Haiattrappe „Michel“ein Foto machen darf. Am Schluss bekommen alle Kinder noch eine Haiforscher Urkunde, die sie stolz in Empfang nehmen.