Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Futsal sorgt für Ärger unterm Hallendach
Wer dieser Tage Hallenturniere im Fernsehen verfolgt, wundert sich. Tausende Zuschauer, Rundumbande, Kleinfeldtore. Dies steht im Widerspruch zum Indoortreiben der Amateurfußballer in Schwaben. Dort darf nur Futsal praktiziert werden, der Hallenfußball ohne Bande und mit Handballtoren. Verpflichtend hat ihn der Bayerische Verband (BFV) vor zwei Jahren eingeführt und setzte damit Vorgaben des Deutschen FußballBundes um. Gebracht hat es dem BFV seitdem jede Menge Ärger. Namhafte Vereine bleiben dem Treiben unterm Hallendach wiederholt fern, ebenso Zuschauer. Mit der Entwicklung können die Verantwortlichen nicht zufrieden sein.
Die BFV-Funktionäre vor Ort stecken in einer Zwickmühle: Einerseits müssen sie der Obrigkeit ihrer Organisation folgen, andererseits müssen sie fürchten, dass der Hallenfußball weiter an Zuspruch unter den Vereinen verliert. Die Folge wäre, dem schwäbischen Hallenfußball droht das Aus. Mit dieser Entwicklung sollten die Bezirksverantwortlichen argumentieren. Leere Zuschauerränge und damit weniger Eintrittsgelder sind nicht in ihrem Sinne. Ebenso wenig im Sinne des BFV.
Etliche Regeln des Futsal machen Sinn. Dem Spiel wird Härte genommen, technische Fertigkeiten rücken in den Vordergrund. Das Spiel wirkt jedoch langsamer und taktisch geprägter. Es wird Zeit für eine Anpassung. Allein die Rückkehr zum herkömmlichen Spielball und zu Kleinfeldtoren könnte sich belebend auswirken.