Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Öffentlichen Nahverkehr attraktiver machen
Zum Artikel „Schmutzige Luft bleibt ein Thema“und dem Kommentar von Ste fan Krog „Am falschen Ende angesetzt“vom 5. Januar: Stefan Krog setzt an den richtigen Enden an, wenn er Ansatzpunkte gegen Feinstaub in strengeren Schadstoffgrenzwerten, Anreizen für Elektro- oder Fahrradmobilität und mehr öffentlichem Nahverkehr und damit wohl gleichzeitig weniger Autoverkehr sieht. Doch was macht Augsburg dafür?
Anstatt den öffentlichen Nahverkehr möglichst reibungslos, ungestört vom Individualverkehr und unfallfrei so weit möglich auf eigene unabhängige Trassen zu verlegen, werden sogar Neubaustrecken systematisch mitten durch Ausfallstraßen gezogen und mit Ampeln gespickt.
Behinderung durch den Individualverkehr – Vorrangschaltung hin oder her – und Unfallrisiko werden in Kauf genommen. Bisherige Buslinien ins Umland werden gekappt und deren Takt heruntergefahren, weil dort natürlich die Frequenz abnimmt. Nicht nur Stefan Krog selbst ist schon aufgefallen, dass z. B. von Friedberg her ein Kilometerstrang Autos sich brummelnd und staubend vor der Pfortenampel versammelt, während die Tram außer in den beiden Pendlerzeiten völlig leer daran vorbeifährt. Die Augsburger Methode, den öffentlichen Nahverkehr zum Ausbremsen des Autoverkehrs zu missbrauchen, anstatt ihn durch reibungsloses Funktionieren und große Reichweite attraktiver zu machen, erweist sich nicht nur hier besonders sinnfällig ad absurdum geführt. Friedberg