Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Königlich bayerische Wasserstellen
Ortsnamen Seit Jahrtausenden leben in Königsbrunn Menschen. Die alten Bezeichnungen dieser Siedlungen sind aber unbekannt
Aus dem mit rund sieben Kilometern einst längsten Dorf Bayerns vor den Toren Augsburgs ist mittlerweile (1967) eine attraktive Stadt entstanden, in der heute fast 30000 Menschen leben. Wir sind in Königsbrunn, das erst 1842 den verwaltungstechnischen Status einer Gemeinde erhielt. An diesem Wochenende hat die Stadt im Rahmen des Neujahrsempfangs an diese Erhebung vor 175 Jahren erinnert.
Dabei lebten hier bereits seit der Steinzeit Menschen, und natürlich waren auch die Kelten und dann die Römer vor Ort. Archäologische Funde bestätigen dies. Namen dieser Siedlungen an der römischen Via Claudia, die Venedig mit Donauwörth verband, sind nicht bekannt. Im 18. Jahrhundert sprach man dann von einer Ansiedlung auf dem Lechfeld oder auch von der Kolonie bei Bobingen.
Ihren aktuellen Namen hat die heutige Stadt dem bayerischen König Ludwig I. zu verdanken. Auf sein Geheiß wurden 1833 entlang der Straße von Augsburg nach Klosterlechfeld mehrere Brunnen „zur Labung von Mensch und Tier“angelegt. In der Folge ließen sich zunehmend wieder Menschen hier nieder. Es entstand eine Neuansiedlung, die bei der Bevölkerung in der Umgebung sowie bei Reisenden bei den „Königsbrunnen“genannt wurde. Vor allem Landwirte ließen sich fortan hier nieder. Sie waren oft sogenannte Drittsöhne, die aus Hessen und Württemberg kamen und hier bei der Suche nach billigem Boden fündig wurden. Mitte des 19. Jahrhunderts lebten knapp über 400 Menschen in Königsbrunn, 100 Jahre später waren es bereits 3000. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele Flüchtlingsfamilien, und so wuchs die Bevölkerung schnell weiter. 1967, im Jahr der Stadterhebung, gab es bereits 11 000 Königsbrunner – ein gutes Drittel der aktuellen Bewohnerzahl.
Seit 1959 führt die Stadt offiziell ein Wappen. Es ist rotgrundig. Mit Bezug zum Namen ist am unteren Schildrand ein silberfarbener Ziehbrunnen abgebildet, darüber schwebt eine goldene Krone. Die Farben Rot und Silber beziehen sich auf das Hochstift Augsburg.