Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Viel mehr Spiele
Der Weltverband beschließt Maxi-WM mit 48 Teams
Augsburg Menschen, die mit Fußball nichts am Hut haben (es soll sie geben, vereinzelt, verstreut), müssen jetzt stark sein. Der Weltfußball-Verband Fifa hat gestern beschlossen, dass bei der Weltmeisterschaft nicht mehr 32, sondern nun sogar 48 Länder mitspielen dürfen. Für den Fußball-Abstinenzler bedeutet das: Es wird während eines WM-Turniers einsam um ihn. Einsamer als bisher. Denn bislang war der fußballsüchtige Teil der Menschheit während einer WM damit beschäftigt, in knapp über vier Wochen 64 Spiele anzuschauen. Nun sind es im gleichen Zeitraum 80 Partien. Gelegenheit, irgendwelche lästigen sozialen Kontakte zu pflegen, die über Public oder Private Viewing hinausgehen, wird da dem wahren Fan nicht mehr bleiben. Natürlich, man kann geteilter Meinung darüber sein, ob es nun wirklich so schlimm ist, wenn in WMJahren mehr Platz am Baggersee oder im Biergarten ist. Überhaupt, man kann über die ganze WM-Geschichte unterschiedlicher Meinung sein. Im Fußball-Lager sind sie es definitiv. Spieler, Trainer und Funktionäre zeigen sich von dem 48erPlan der Fifa-Oberen wenig angetan. Mehr Fußball könnte zu viel Fußball sein, warnen sie, „Verwässerung“des Niveaus drohe, langweilige Spiele, die keiner braucht (aber dennoch viele anschauen…).
Wie die „neue“WM genau funktionieren soll, das erfahren neugierige Fans im Detail im Sport. Dort ordnen wir in der Randbemerkung auch Nachteile und Vorteile (ja, die könnte es auch geben) des neuen WM-Formats ein.
Und Menschen, die mit Fußball nichts am Hut haben, entlassen wir mit einer guten Nachricht: Die erste Maxi-WM findet erst 2026 statt. Es bleibt also noch Zeit, um Pläne für einsame Tage zu machen.